Mit einer Brücke sollen die beiden Bahnhöfe der SOB und der SBB im Westen St.Gallens miteinander verbunden werden. Die Idee dahinter ist, mit einem Westbahnhof einen Mobilitätshub zu schaffen, wo von Bahn auf Bus oder Velo bequem umgestiegen werden kann. Doch mit dem Bau des Siegerprojekts «Catwalk» ist der Westbahnhof nicht fertig – Haggen und Bruggen sind keine Einheit.
Das Siegerprojekt des Projektwettbewerbs "Catwalk", rot die zu ergänzende Verlängerung und die Bahnhofplätze. (Bildbasis aus dem Jurybericht)
Ob die Gleisnummerierung unten oder oben beginnt, ist zweitrangig.
Es fehlt die echte Verbindung der beiden Bahnhöfe, die Verlängrung der Brücke als Unterführung des bestehenden Bahnhofs Haggen und im Endeffekt das Auftauchen auf dessen neuem Bahnhofplatz, wo Busse, Taxis oder ein anderer Abholer wartet, wo Velos parkiert sind und Läden einen mit Grundbedarf versorgen. Immerhin ist die Brücke so angelegt, dass dieser Ausbau künftig noch möglich sein wird. Das war eine Wettebewerbsvoraussetzung. Doch die ca. 500'000 Franken Mehrkosten möchte man sparen.
Das Siegerprojekt kommt im Prinzip meiner Skizze von Ende 2021 sehr nahe. Hat das in St.Gallen ansässige Büro von K&L Architekten AG bei mir abgekupfert? Sie haben es wohl wahrgenommen. Die Idee ist aber naheliegend und sie könnte jedem entsprungen sein. Ich kam lediglich zuerst darauf, weil ich mich als erster damit befasst habe. Trotzdem würde ich einen kleinen Anteil am Preisgeld für meine Aufwendungen nicht ablehnen.
Tatsächlich habe ich mich diesmal kurz mit der Teilnahme am Wettbewerb befasst. Doch auch eine Partnerschaft mit einem Architekturbüro alleine hätte nicht die Erfahrungs- und Wissensbasis ergeben, welche zur Ausarbeitung eines wettbewerbsfähigen Projekts nötig gewesen wäre. Dass ich wohl kaum zur Teilnahme eingeladen wäre, ist daneben eher nebensächlich.
Es ist das eine, ein paar Überlegungen kurz zu skizzieren, oder das ganze ausführbar durchzudenken, auszuarbeiten und darzustellen.
Wichtig, ich mache diesen Vergleich ohne Wertung! Im Gegensatz zu den Wettbewerbsteilnehmenden musste ich mich nicht an Vorgaben halten.
Hier ein Vergleich des Siegerprojekts (weiss) zu meiner Skizze.
Es sei mir verziehen, natürlich steht mir die Ergänzung des Siegerprojekts von um den fehlenden Anschluss des Bahnhofs Haggen nicht zu. Trotzdem versuche ich, dies in seinem Sinn vereinfacht darzustellen. Sollte die Vervollständigung des Westbahnhofs Tatsache werden, bin ich überzeugt, wird eine passenden Lösung gefunden – bitte aber mit würdigem Bahnhofplatz bei der Hechtackerstrasse.
Das Projekt von K&L Architekten AG mit der möglichen Verlägerung, um den Bahnhof Haggen einzubeziehen.
Projekt "Bei den Brücken" von Iten Brechbühl AG, St.Gallen: Der Weg entlang der Gröblistrasse erinnert in dieser Visulisierung an eine Uferpromenade – ein reizvoller Gedanke.
Projekt "Passe-Relle" von Bänziger Partner AG, St.Gallen: Positiv wirkt die einladende, frontale Treppe vom Bahnhofplatz Gröblistrasse zum Perron von Gleis 3 (oder 2, je nach Beginn der Zählung)
Projekt "Step by Step" von Thomas K. Keller Architekten, St.Gallen: Das einzige aus Holz. Nachteil: die Brücke liegt tiefer, was einen Aufgang vor den Gleisen von Haggen nötig macht.
Projekt "Weiss": FBCC, Paris: Weil im Siegerprojekt die Brücke, aus welchem Grund auch immer, parallel zum Haus Haggenstrasse 45 verläuft, kommt der Nordturm näher an die Haggenstrasse zu liegen. Raum für einen kleinen Platz an dessen Eingang – also eine Bahnhofplatz Nord – fehlt dort daher. Nicht so bei diesem Projekt. Dieser Veloparkplatz wird jedoch trotzdem nicht genügen.
Erste Idee für einen Westbahnhof
Was wird aus dem alten Bahnhof Bruggen?