Die Ladenlokale im Union liegen abseits der Passantenströme, das Taubenloch steht leer und der Blumenmarkt ist eine lieblose Hinterhoffläche. Alles zusammen wäre eine ideale Markthalle – zum Vorteil der Stadt, der Öffentlichkeit und der Liegenschaftsbesitzer.
Falls St.Gallen eine zentrale Markthalle auf dem Marktplatz will, so sehe ich diese einzig auf dem Blumenmarkt. Alles andere wäre schade um die schöne Freifläche. Diese Idee würde aus dem Unort Blumenmarkt und dem Sperrriegel Union ein verbindendes Zentrum zwischen Marktplatz und dem neuen Boulevard Poststrasse schaffen – die direkte und attraktive Verbindung zum Bahnhof.
Der stetig schattige Blumenmarkt mit seinem Hinterhofcharakter lädt geradezu dazu ein, ihn zu überdecken. Dies sehen auch die Verfasser des WISG-Plans, der im Februar in alle Haushalte verschickt wurde, so. Darin wird eine verglasten Überdeckung für den ganzen Platz gewünscht.
Diese Idee tauchte erstmals 2011 im Plan B des «Komitees Vernünftiger Marktplatz» auf. Schon damals sah man den Blumenmarkt Platz als Ort einer möglichen Markthalle.
Ich gehe nun einen Schritt weiter und beziehe die leerstehende Taubenloch-Garage mit ein. Der Raum könnte als Untergeschoss einer zweistöckigen Markthalle funktionieren. Über eine oder mehrere grosszügige Öffnungen strömt Tageslicht hinunter. Durch diese Öffnungen verbindet eine grosszügige Treppenanlage und ein Lift die beiden Geschosse. Darüber setzt eine grosse Glaskuppel einen Akzent.
Der schnellste Weg vom Marktplatz zum Bahnhof führt durch die Passage beim «Süd» im Uniongebäude. Mit diesem Plan würde der schnellste Weg auch der attraktivste.
Der Blumenmarkt ist mit Glas und Stahl überdacht. Ebenfalls verglast sind die Abschlüsse zum Platz und zur offenen Passage. Die so geschlossene Halle bietet Platz für Sitzgelegenheiten, Marktstände oder für Veranstaltungen wie Public Viewings. Natürlich lässt sie sich im Sommer auch öffnen.
Die Ladenlokale im Union werden von hier aus erschlossen. Die Verschmelzung der Fläche Blumenmarkt mit dem Erdgeschoss des Union eröffnet neue Möglichkeiten der Raumaufteilung. So könnte auch auch Zugang zur Markthalle von der Schibenertorkreuzung aus geschaffen werden. Diese zentrale Lage bringt Passantenströme.
Die Markthalle steigert die Attraktivität dieser zurzeit uninteressanten Lokale um Einiges. Nicht zuletzt deshalb sehe ich fürder Union-Besitzerin durchaus Vorteile für diesen Plan.
Die Passage zum «Süd» ist ebenfalls glasüberdacht. Auch hier profitieren die anliegenden Lokale von der Verbesserung.
In diesem Plan der Taubeloch-Garage ist noch die aktuelle Raumaufteilung zu sehen. Ich lasse es an dieser Stelle offen, wie diese geändert werden könnte. Die weissen Räume könnten Lagerräume oder eine WC-Anlage sein.
Die Eingriffe in die bestehende Bausubstanz könnte sicherlich grösser sein. Ich habe mich diesbezüglich zurückgehalten, geht es mir hier nur darum, die Möglichkeit einer Markthalle im Taubenloch überhaupt aufzuzeigen.
Der Tageslichteinfall liesse sich weiter vergrössern. Der Zugang durch die bestehende Garageneinfahrt könnte grösser sein oder mittiger platziert, wie in diesem Vorschlag der Grünliberalen. Natürlich könnte die ganze ehemalige Garage rückgebaut und etwas vollkommen Neues gebaut werden.
Die Besitzerin des Uniongebäudes denkt im Zusammenhang mit dessen Sanierung und dem immer noch nicht gestrichenen Bau der Parkgarage Schibenertor offenbar über einen Abbruch und Neubau des ganzen Uniongebäudes nach, wie kürzlich im Tagblatt zu lesen war.
Mir gefällt das Union. Die Städtische Denkmalpflege schreibt darüber in «Architektur der Nachkriegszeit in der Stadt St.Gallen»: «Einer der bedeutendsten Geschäftsbauten aus der direkten Nachkriegszeit ist das 1951 von den Architekten Ernst Hänny jun. und Ernest Brantschen erstellte am Schibenertor. Zusammen mit dem zweigeschossigen Anbau schliesst der Riegel den Marktplatz gegen Westen ab. Die Rasterfassade des Stahlbaus zeigt mit ihren Kunststeinelementen und Keramikplatten ein für diese Zeit typisches Gesicht...»
Von einer Parkgarage Schibenertor halte ich weiterhin nichts.
Hier eine Übersicht: Es entstehen 4 neue Plätze mit klassischen rechteckigen Formen und platzbestimmenden Fassaden. Eine Isometrie mit einem möglichen neuen Uniongebäude steht zu Beginn dieses Artikels.
Das in diesem Plan eingetragene «Irahaus» hat den Zweck, die 3 Plätze Marktplatz, Marktgasse und Bohl zu definieren. Es wird hier weiter erklärt.
Weitere Ausführungen zum Marktplatz. Warum z.B. das Waaghaus nicht als Markthalle taugt.