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Vorwärts

Gedanken, Ideen, Meinungen und Senf von Markus Tofalo

Verkehrsfläche zugunsten des Platzes fast halbiert

Der Umgestaltungplan der Kreuzung am Beginn der Teufener Strasse zeigt, dass es sehr gut möglich ist, die Verkehrsfläche zu reduzieren, die Sicherheit und den Komfort für Velofahrende zu steigern, ohne dass dadurch effekive Nachteile für den MIV und den ÖV entstehen.

appenzellerplatz

appenzellerplatz vorher

Um fast 50% wird hier Strassenfläche zugunsten von Freifläche eingespart. Dadurch entsteht am Beginn der Strasse nach Appenzell ein schöner Platz, den ich deshalb Appenzellerplatz nenne. Wie es Jacqueline Gasser-Beck in ihrem Votum im St.Galler Stadtparlament korrekt gesagt hat, halten sich heute schon Menschen hier auf. Die Zahl kann also steigen, denn der Platz ist schön besonnt, wird Bäume und mit Sicherheit auch Sitzgelegenheiten bekommen. Auf der Nordseite stören die Parkplätze, doch weil diese privat sind, lassen sie sich nicht entfernen. Hingegen ist es vorstellbar, dass in der Ecke Schochengasse-Gartenstrasse ein dereinst ein kleines Platzcafé den Platz zusätzlich beleben könnte. Die Warenannahme des Neumarkts verhindert ein solches leider gegenüber.

 

Ich wünsche mir, dass auch andere Kreuzungen nach diesem Beispiel umgestaltet werden und diese so zu Plätzen werden. Unmöglich ist es nicht. Dass die undurchsichtigen Vortrittsregeln von heute durch eine einfaches, und dereguliertes Rechtvortrittsregime ersetzt werden, ist ebenfalls eine Verbesserung, zumal die allgemeinen Verkehrsströme und der öffentliche Verkehr in diesem Fall ohnehin im Vorteil ist.

 

Was noch bleibt, wäre ein platzdefinierender Belag, der den Platz auch visuell darstellt und abschliesst.

Kreuzungen können auch Plätze mit Aufenthaltsqualität sein.

 

Aufwertung der Teufener Strasse

Bei der Umgestaltung der Teufener Strasse wäre eine Verbesserung möglich.

Grundsätzlich bin ich für die Öffnung aller Einbahnstrassen für Velofahrende. Hier ist aber die bestehende Route durch die Wassergasse kein Nachteil. Neben der trotz klarer Signalisation drohenden Gefahr durch den Gegenverkehr, hindert auch die Nähe zum Trottoir bzw. die schmale Spurpbreite einem am Fahren einer hier möglichen Geschwindigkeit von 40 oder mehr km/h, während dies im fliessenden Mischverkehr der Wassergasse problemlos möglich wäre. Man mag derart hohe Tempi für Velofahrende grundsätzlich in Frage stellen, doch – so finde ich – wenn schon, sollte man dies für den gesamten Verkehr tun.

teuferenstrasse

Der Verzicht auf den Radstreifen abwärts würde Platz schaffen für Parkfelder. Diese stören auf dieser schattigen, baumlosen und auch sonst weniger attraktiven Strassenseite weitaus weniger als auf der sonnigen, rechten Seite. Der dort gewonnen Platz wäre zugunsten eines breiteren Trottoirs, welches nebenbei auch die Aufenthaltsqualität steigert. Kritisiert wurde im Stadtparlament, dass der Bergwärts-Radstreifen auf der Strasse geführt wird und nicht zwischen den Parkfeldern und dem Trottoir.

Ich halte grundsätzlich wenig von solchen binnenseitigen Radwegen. Zu zahlreich sind die möglichen Hindernisse in Form von plötzlich öffnenden Autotüren und undispziplinierten Fussgängern, welche die Grenzen ihrer Zone nicht beachten oder plötzlich hinter Bäumen hervorpreschen. Bergwärts ist dieses Problem jedoch wesentlich geringer, weshalb man Ausnahmen in Betracht ziehen könnte.

Die Kritik an der Ausbildung der Kreuzung Teufener-Oberstrasse kann ich nicht nachvollziehen. Die Sortierung der Spuren sollten in der 1. Priorität nach Richtung und erst in der 2. Priorität nach Verkehrsart sein. So werden zusätzliche Konfliktpunkte und dadurch notwendige, zusätzliche und längere Rotphasen für alle Beteiligten vermieden.

 

Der ideale Veloweg

 

Bilder oben: Basis Google, Grafik Markus Tofalo.
Bild Teufener Strasse: Basis Projekt Stadt St.Gallen, Grafik Markus Tofalo.

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