senf transparent fat


Vorwärts

Gedanken, Ideen, Meinungen und Senf von Markus Tofalo

Gut erschlossen

St.Gallens unternutzte zentrale Restfläche beim Platztor für die Universität zu nutzen, ist eine der besten Ideen der letzten Jahre in dieser Stadt. Dies bringt eine Aufwertung des ganzen Quartiers St.Jakob mit sich. Auch verkehrstechnisch liegen dann wenigstens Teile der HSG nicht mehr so peripher. Doch wie verbindet man diese beiden Uni-Teile?

stgallen platztor passage1
Auch die Verbindung zur Altstadt gilt es zu überdenken. Eine grosszügige, neue Passage würde der Bedeutung des Ortes und der Wichtigkeit dieser Verbindung gerecht.

St.Gallen, Platztor-UnterführungAuch wenn der Bus, nach heutiger Situation, nicht vor der Türe hält, so sind die Wege von den Bushaltestellen Schützengarten und Marktplatz zum neuen Campus der Hochschule kürzer, als sie es auf dem Rosenberg sind, wo sogar innerhalb des Geländes weiter gegangen werden muss. Die Distanz vom Bohl zum Platztor beträgt lediglich 200m, also etwa die Länge dar Bahnhofshalle. Das zu gehen ist zumutbar. Eine zusätzliche Haltestelle zwischen Schützengarten und Marktplatz hingegen ist wenig sinnvoll, allenfalls aber eine Verlegung von "Schützengarten". Doch dafür fehlt vor dem neuen Campus der Platz.

Ein unterirdischer Platztorplatz statt Passage oder Unterführung

Die Platztor-Unterführung müsste breiter ausgestaltet werden, wie dies auch vom WISG schon vorgeschlagen wurde (siehe ridumentäre Visualisierung oben). Dass Unterführungen nicht Durchgangslöcher sein müssen, sieht man am Schulhausplatz in Baden, dessen Unterführung als zweiter, offener Platz unter der Strasse wahrgenommen wird, dies, weil die Zugänge breit und mit flachen Rampen gestaltet sind. Auch der Durchgang zum See in Konstanz geht in diese Richtung.

Im Bild oben sind Teile der Badener Lösung einmontiert. Die Fassade dahinter ist als Platzhalter gedacht und nicht als Vorschlag für die Gestaltung des neuen Campus zu sehen. Schöner, als diese Blockrandbebauung wäre es, wenn der Campus eine Ecke als Platz freihalten würde, welcher auf dem Niveau der Passage zu liegen käme – eine weitere Massnahme, um den Unterführungscharakter zu tilgen.

stgallen platztor passagE plan

  • Orange: Fussgängerflächen, unterirdisch und Rampen
  • Gelb: Velowege

EIne schnelle Veloverbindung von der St.Jakobstrasse in die Altstadt ist ein integraler Bestandteil dieser Passage. Mit schnell sind mindestens durchgehend 25 km/h gemeint, was bedeutet, dass die Trennung zu Fussgängern klar sein muss – eine Selbstverständlichkeit für Velowege, würde man meinen. Dass dies gestalterisch nicht einfach ist, zeigt sich darin, dass ich dies in der Visualidierung ausgeklammert habe.
Die Beziehung Unterer Graben > St.Jakobstrasse habe ich nicht vergessen. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit funktioniert sie aus meiner Sicht gut auf der gemischten Links-Abbiegespur. Ich selber fahre hier jeweils den ganzen Unteren Graben schon mittig. Ungeübte Velofahrende verzichten ohnehin gänzliche auf die Durchfahrt durch den Unteren Graben.

Das aktuelle Velofahrverbot, dass der Kanton hier verfügt hat, sei an dieser Stelle in aller Härte verurteilt. Es gibt keine zeitlich nur annähernd entgegenkommende Umfahrungsmöglichkeit, wenn das Ziel der Rosenberg oder Bahnhof Nord ist.

Wünschwert wäre ein Fussgängeraufgang auf der Südseite der St.Jakobstrasse. Das ist aber auch ein Platzproblem.

platztor goliathgasse stgallen unterfuehrung
Eine ältere, weniger durchdachte Visualisierung einer neuen "Unterführung" am Platztor.

Mehr zur Platztor-Passage

Rolltreppe oder Standseilbahn?

Rolltreppe Potenza

Die Frage stellt sich nach der direkten Verbindung zwischen Platztor und Rosenberg, welche für den Betrieb der Universität wesentlich ist. Funktioniert sie gut, können bauliche Doppelspurigkeiten vermieden werden. Die Distanz liegt im Bereich der Länge der Mühleggbahn. Marcel Bauers Idee einer Rolltreppe ist mir sympathisch. Anlagen dieser Länge gibt es, wobei effektiv unterwegs auch mal umgestiegen werden muss. In der süditalienischen Stadt Potenza wird ein ganzes Tal mit einer Rolltreppe durchquert, zuerst runter, dahinter wieder hoch – allerdings überirdisch, was in St.Gallen schwierig wäre. Unten liegt zudem eine grosszügige Parkgarage für Altstadtbesucher. Auch St.Moritz oder manche U-Bahnen haben lange Rolltreppen.

Rolltreppe Potenza (Bild: Google Earth)
Bilder: Scale Mobili Santa Lucia, Potenza (Google Earth, Markus Tofalo)

TV-Beitrag zu den Rolltreppen von Potenza

Website Scale Mobili, Potenza

 

Artikel dazu im Tagblatt

Mitglied von

gruenliberale logo

Dies und Das

Unterstützen Sie mich!


Vielen Dank