Neben Graffiti und Tagging trägt auch die Beklebung mit Stickers von Oberflächen wie Elektrokästen, Strassensignalen, Dachwasserohren und Weiteres zu einem unsauberen Bild der Stadt bei.
Die zahlreichen Stickers mögen neben Sprayereien weniger nerven. Der durch Stickers verursachte Schaden mag im Vergleich zu Farbauftragungen geringer sein. Tatsächlich ist ihre Entfernung, und vor allem die schadlose Befreiung des Untergrunds von Leimresten, nicht weniger aufwendig. Sie hinterlässt hässliche Spuren, z.B. auf den Hinweisschildern der Stadt, welche vor allem Touristen durch unsere Stadt führen und so eine Visitenkarten darstellen könnten. Die Verunstaltung von Hinweistafeln und Strassensignalen ist darum besonders ärgerlich.
Die Sujets weisen meistens auf politische Randgruppen, die irrtümlicherweise glauben, via diesem Kanal für ihre Ansichten Mehrheiten gewinnen zu können, oder sind von Fussballfans, welche wie Wildtierrudel ihr Revier markieren. Bei einigen Klebern handelt es sich um plumpe Guerillawerbung, die ohnehin verboten ist. Mit ihnen sollte gleich umgegangen werden, wie mit Wildplakaten.
Anfang '0er Jahre überbordete die Wildplakatierung durch Partyveranstalter. Keine Fläche war vor ihrer Werbung sicher. Sogar die Böden in den Fussgängerzonen wurden beklebt mit der Begründung: ein Plakat, das zwei Stunden am Abendverkauf gesehen wird, bringt mehr Werbekontakte als eines, das zwei Wochen an einem Strassenrand in einem Randquartier hängt.
Die Stadt erliess ein Wildplakatierverbot, das bis heute beachtet und wird. Durchgesetzt wurde es mit konsequentem Entfernen der Plakate und Büssen der Absender.
Ich könnte mir ein gleiches Vorgehen bei den Stickers durchaus vorstellen, wenn auch es um einiges schwieriger wird, weil nicht jede Organisation ermittelbar ist. Massnahmen gegen diese Unsitte zu finden, ist schwierig. Man kann ja nicht alle einladenden Oberflächen einölen, so dass nichts nichts darauf haften kann.
Teure Entfernung, Artikel aus dem Tagblatt