Die neue Olma-Halle 1 über der Autobahn, "Olma-Neuland", wurde bei der Abstimmung u.a. mit den Argumenten Quartierreparatur und Wiederherstellung von Verkehrsverbindungen verkauft. Erstes kann dieser Kasten nicht erfüllen. Und für zweites ist etwas mehr nötig, als einfach die bestehenden Wege neu zu legen. Man darf auf die Einhaltung der Versprechungen gespannt sein. Hier wäre schon mal mein Vorschlag.
(Bild: Markus Tofalo auf Basis Google Earth)
Zugegeben, die Brücke könnte günstiger sein, will man aber auch als wenig routinierter Velofahrer die Steigung hochkommen, ist nordseitig eine längere Rampe nötig, was wiederum die Spannweite verlängert und zu einer Hängebrücke einlädt.
Kürzere Velobrücke, dafür steilere Rampe.
Ich habe in meiner Visualisierung wie gewohnt eine innert kurzer Zeit darstellbare Platzhalterarchitektur gewählt. Schön sieht das nicht aus. Es zeigt sich, dass der Fassadengestaltung besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden ist, will man verhindern dass man als Autofahrer auf der Autobahn gefühlsmässig gegen eine platte Wand fährt.
So sieht es hier jetzt aus. (Bild: Google Earth)
Diese Visualisierung zeigt meine Idee, die ich bereits in meinem Plan für das Areal Bahnhof St.Fiden angedeutet habe. Inzwischen liegen mir neuere Unterlagen zur möglichen Olmahalle vor. Diese wurde Richtung Osten verschoben. Die angedachte und abenteuerliche, direkte A1-Ausfahrt von St.Margrethen über den Bahntunnel an die Splügenstrasse funktioniert nun erst recht nicht mehr. Für die Erschliessung des Einkaufszentrums wäre sie von Vorteil gewesen.
Hier geht es jedoch um Langsamverkehrsverbindungen.
Schwarz: Bisherige Querverbindungen, rot neue Velowege. (Basis: Swisstopo)
Die Teilüberdeckung der Autobahn bietet die Chance, die Ost-West-Achse für Velofahrene markant zu verbessern. Eine attraktive Nord-Süd-Verbindung würde sogar einen eventuellen Verlust des Schellenwegs verschmerzen lassen.
Für den Bau der Autobahn wurde 1977 die schöne Bogenbrücke des Betonpioniers Robert Maillart abgerissen. Diese direkte Linie von der Langasse ins Kantonsspital könnte für Velofahrer und Fussgängerinnen wieder hergestellt werden. Die aufgrund der Überquerung der A1-Ausfahrtsrampe anfallende Steigung könnte durch eine Verlängerung der Brücke in Richtung Kreuzung Rosenheimstrasse entschärft werden (siehe Bild ganz oben).
Messebesucherinnen und -besucher gelangen auf dem direkten Weg vom neuen unterirdischen Bahnhof und Einkaufszentrum zur Olma. Hier wäre ein repräsentativer Haupteingang mit entsprechendem Vorplatz vor der neuen Halle.
Eine schnelle Veloverbindung von der Lindentalstrasse unter der Splügenbrücke hindurch entlang hoch der Autobahn bis zur neuen Olmahalle könnte Velofahrende vom Neudorf ins Zentrum effektiv weg von der Rorschacher Strasse bringen, denn hier stimmt Direktheit, Topografie und ungestörte Fahrt. Die Route Velostrasse Lindenstrasse liesse über diesen Weg fortsetzen. Die bestehende Velostrasse würde somit einen Sinn ergeben.
Ihretwegen muss die dritte Rosenbergröhre der Autobahn auf ungünstigeren Südseite gebohrt werden.
Der Bau der dritten Röhre ist hier berücksichtigt. Dieser hat es wegen der Unterkellerung der bestehenden Olmahallen in sich.
1903 erstellte Brücke von Robert Maillart. Sie führte von der Kurve der Splügenstrasse über das Tal in die Lindenstrasse bei der Frauenklinik des Kantonsspitals. Von der Olma ist noch nichts zu sehen. (Bild: Staatsarchiv St.Gallen)
Plan für ein urbanes Quartierzentrum St.Fiden mit Überdeckung von Autobahn und Gleisen.
Grafiken: Markus Tofalo