Das 17. Strassenbauprogramm des Kantons St.Gallen für die Jahre 2019 bis 2023 steht kurz vor der Behandlung im Kantonsrat. Bei der aktuellen Zusammensetzung wird es wohl durchgewunken. Eine Differenzierung der einzelnen Projekte wäre aber angebracht, denn nicht alles ist effektiv nötig und sinnvoll.
Störend ist, dass die gleichen Kreise, die stetig nach Steuersenkungen rufen, beim Strassenbau mit beiden Händen aus dem Vollen schöpfen.
Mögliche Einfahrt zur unterirdischen Autobahnverzweigung St.Gallen-Güterbahnhof
Korrektionen und Begradigungen: Dienen Sie der Sicherheit? Spart man damit Land? Stehen Kosten und Nutezn im ausgewogenen Verhältnis? In vielen Fällen ergeben sie einen Sinn.
Die Bevölkerung hat unwesentlich zugenommen und es ist nicht anzunehmen, dass sie dies in den kommenden Jahren tun wird. Deswegen neue Kapazitäten zu schaffen, ist unbegründet.
Neue Strasse fördern die Zersiedelung und begünstigen längere Pendlerwege, denn die Hemmschwelle für den Arbeitsweg ist nicht die Distanz, sondern die Zeit. Ich halte diese Entwicklung für bedenklich. Vielmehr gilt es, durch raumplanerische Massnahmen und funktionierendem Service Publique die Versorgung aller Orte sicher zu stellen.
Neue Strassen verlagern Probleme nur. Denn auch sie beginnen und enden an Knoten, welche wiederum zu neuen Staus führen. Die Geschichte sollte uns das gelehrt haben.
Ich verweise auf diesen Artikel
Jede neue Strasse belastet unsere Kassen auch durch ihren Unterhalt, besonders Tunnels. Die Sanierung, der A1 durch St.Gallen kostet eine halbe Milliarde Franken. In 30 Jahren wird es wieder soweit sein. Wir schaffen nicht versiegende Ausgabengeneratoren für die Zukunft.
Kantonsratsbeschluss über das 17. Strassenbauprogramm für die Jahre 2019 bis 2023
Das Problem ist erkannt. Nichts tun, wäre hier ein Fehler, wobei ich hier auch an andere Verkehrsarten denke. Die vorgeschlagene Lösung ist jedoch teuer und kostet viel Land.
Autobahnanschluss Rorschach «Witen»
Details auf der Website des Gengnerkomitees
Die Umfahrung Uznach ist eine typische Scheinlösung. Eine Umfahrung entlastet den Ortskern, so die Absicht. Das viel Verkehr im Ort generiert wird, wird hier ausgeblendet. Weiter ist dies ein Lehrbuchbeispiel für Landfrass, denn die Strasse schafft eine neue Siedlungsgrenze.
Am Nutzen der Umfahrung wird auch in der Region gezweifelt
Am Seedamm wird immer noch von Tunnels geträumt. Bitte sucht günstigere Lösungen und vergesst nicht, dass die A53 auch noch da ist.
Auch wenn die Idee von 1.2 Mia. auf 800 Mio. abgespeckt wurde, auch 800 Mio. sind zuviel für eine Lösung, die selbst aus Autofahrersicht nicht befriedigt. Von Interesse ist aber: Wie wurden konkret 400 Mio eingespart? Nur noch 1 Röhre und kein unterirdischer Knoten mehr und somit Bruch des Versprechens, dass das Güterbahnhofareal in seiner ganzen Fläche überbaut werden kann?
Wäre es nicht sinnvoll, zuerst das Potential des Ruckhaldebahntunnels auszunützen?
Während eine dritte Rosengergröhre nachvollziehnbar ist, muss der Nutzen der Teilspange angezweifelt werden.
7 Gründe, warum das so nie gebaut wird
Ich dachte immer, die österreichische S18 wird in St.Margrethen angeschlossen.
Das Projekt gemäss der österreichischen Autobahnbetreiberin Asfinag
Plus 1 Lichtsignal, minus 1 Busspur. ÖV- und LV-Förderung geht anders.
5 LSA auf 600 m! Man kann Velofahrende auch so von der Hauptachse wegvertreiben. 1970-Jahre -Denken in Reinkultur.
Wenn die Stadt St.Gallen noch eine Parkgarage benötigt, dann ist hier der richtige Platz. Der Ausbau der Strasse ist unschön, aber sinnvoll. Ich freue mich dafür aber auf eine Passerelle und eine breite Platztorunterführung.
Eigentlich nötig, aber schade um die schöne Natursteinmauer und die Böschung vor der Kirche. Eine Fahrbahnhaltestelle Naturmuseum wäre doch auch eine mögliche Lösung.
Hier kann man richtig viel Geld für wenig Nutzen ausgeben. Die Radstreifen sind eine gute, prgamatische Lösung. (Auf die Rotlichthaltepunkte Richtung Nord könnte aber verzichtet werden!)
Besser wäre sicher eine völlige separate angelegt LV-Trasse, ohne Querungen durch MIV-Spuren. Doch lässt sich dies hier ohne Riesenaufwand realisieren? Busspuren: Fahren Busse durch die Schönbühlstrasse?
Die Kreuzungen könnten doch auch durch Kreisel mit Bypässen ersetzt werden, für den ÖV LSA-gesteuert. Diese Idee könnte am Linksabbieger von Mörschwil scheitern, denn ein Flyunder-Tunnel wäre dann doch etwas zu teuer.
Ich würde mir wünschen, die Anzahl Lichtsignalanlagen würde abnehmen. Jede Ampel mehr, verringert die Sicherheit an jenen Kreuzungen, wo es keine hat, denn man kann sich an die Bevormundung durch diese Lichter gewöhnen...
Aus Sicht des Alltagsvelofahrers empfinde ich die vielen LSA als sehr bremsend.
Die Begradigung der Zürcherstrasse vereinfacht die Parzellen und spart Land. Gut so.
Ist dieser Kreisel immer noch nach dem legendären Nachttempel benannt (*lach*)!?
Er ist unüblich konstruiert, aber er funktioniert, auch für Alltagsvelofahrende, darum belassen. Bloss keine LSA!
Ein klassischer Kreiselfall
Ich sehe überall Kombinationen aus Rad- und Gehweg. Das mag im Überlandbereich funktionieren. Innerorts ist das für beide Beteiligten nur lästig. Eine Vorfahrt der Velofahrenden wird selten beachtet. Ich mag nicht vor jeder Hofeinfahrt Bremsbereitschaft machen.
Velomassnahmen im Strassenverkehr