Aus einer Kreiselkreuzung wird ein Platz
Schon als der Bus-Wendeplatz Winkeln in den 1990ern gebaut wurde, erwirkte er Irritation. Ein Kreisel, bei welchem ein Viertel im Gegenverkehr befahren werden darf? Wer hat sich denn dies ausgedacht!
Bedenklich, dass bereits nach 25 Jahren umgebaut werden muss. Buswendeplätze haben das Potential zu Quartierplätzen. Das wird leider in St.Gallen verkannt.
Er ist ein technischer Buswendeplatz, doch er könnte auch ein Quartierplatz sein, der Zeppelinplatz. In diesem Bereich von Winkeln sind viele Strassen nach Flugpionieren benannt. Plätze brauchen Namen. Namen steigern die Wertigkeit, ohne dass dadurch Kosten entstehen. Luftfahrtplatz ist zu kompliziert, daher komme ich auf Zeppelinplatz – er könnte auch Quimbyplatz heissen, nach der ersten Frau, die den Atlantik überquert hat und nach der auch das nahe Quimby-Huss benannt ist.
Die Stadt gestaltet hier um
- Der Veloweg von Herisau führt durch eine Mischzone via Spitzkehre in den Kreisel. Einmal mehr wird der Veloverkehr marginalisiert. Wie schafft man diese Spitzkehre?
- Mischzonen Velo-Fussverkehr darf es nicht geben. Das Velo immer in Fussverkehrsbereiche zu schieben, muss aufhören. Es gibt ein Rechtsgutachten zu diesem Thema. Zürich hat darauf reagiert und ändert die Praxis.
Der Begriff „Langsamverkehr“ suggeriert Gemeinsamkeiten von Velo- und Fussverkehr. Doch diese gibt es nicht. Darum sollte auch dieser Begriff nicht verwendet werden.
- Eine Fussverkehrsbeziehung Zeppelinstrasse – Gsellstrasse gibt es nicht. Will man das korrekt machen, geht man 300° um den Kreisel. Alternativ durch das Privatareal von Gsellstrasse 26 oder auf der Fahrbahn des Kreisels.
- Die lieblose Restfläche in der Ecke Herisauer Strasse – Gübsenstrasse, die einfach zuasphaltiert wird. Es braucht Plätze, aber nicht Restflächen.
- Aufgrund des nahen Quimby-Hauses, einem Wohnheim für Körperbehinderte, sollten hier die Randsteine besonders rollfreundlich verlegt werden – dies sollte eigentlich überall so sein.
Ein paar wenige Änderungen und aus einer Kreiselkreuzung wird ein Platz
An der verkehrlichen Situation für den MIV ist hier nichts geändert.
- Statt um den ganzen Kreisel einfach in einem grösseren Radius ein Trottoir zu ziehen, könnte ein Rechteck darüber gelegt werden. Und schon ist es kein Kreisel mehr, sondern ein Platz. Weil Rundungen in der Ausführung teurer sind, kommt dies sogar günstiger, solange es bei einem Asphaltbelag bleibt.
- Einzig der Streifen zwischen Gsellstrasse und Zeppelinstrasse, der sich in Privatbesitz befindet, stellt sich der mühelosen Ausführung in den Weg.
- Die Einfahrt des Velowegs ist ausgerundeter und vom Fussverkehr getrennt. Für eine spätere Bebauung ist dies sicher eine Einschränkung. Darum wäre es durchaus denkbar, den Veloverkehr wie bis anhin in die Gübsenstrasse zu leiten.
- Die Restflächen sind begrünt, um die Platzfläche besser zu akzentuieren.
Es geht noch besser
- Dem Platz gibt man einen Belag, der ihn zeichnet. Das muss nicht zwingend dieser Raster sein.
- Die Rechteckfläche wird gegen Süden leicht vergrössert.
- Der Platzcharakter wird durch eine Fassade mit Arkaden dahinter verstärkt.
- Der Veloweg mündet in die Gübsenstrasse.
Was hindert einen Velofahrenden daran, hier über den Grünstreifen in die Gübsenstrasse zu fahren, um diese seltsame Spitzkehre zu schneiden?
Plätze – Treffpunkte auch in den Quartieren
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