Die hoch ausgelastete Kreuzung Kreuzbleiche-St.Leonhard und die Belebung von Bahnhof-Nord verlangen nach einer ganzheitlichen Betrachtung.
Es gibt Orte, wo der Verkehr funktionieren muss, will man Umfahrungen oder neue Strassen – in diesem Fall den Tunnel von der A1 Richtung Teufen – verhindern.
Entflechtung:
Erläuterung weiter unten
Von ihrer Erhaltung wird ausgegangen. Gleiches gilt für den Garten. Eine Nutzung mit repräsentativem Charakter wäre wünschenswert.
Eine hochwertigere Gestaltung ist anzustreben. Immerhin ist hier das Tor zur Stadt. Vorstellbar sind auch partielle Aufstockungen.
In diesem Sinn ist die Idee des Vereins Pro Villa Wiesental ganz in meinem Sinn. (siehe auch hier)
Dieser Sündenfall lässt sich leider nicht so leicht korrigieren. Eine Erdgeschossnutzung mit Öffnung zur Lagerstrasse wäre wünschenswert.
Die Sicht vom Bahnhof zur Lokremise muss frei bleiben. Der Bezug der Remise zur Bahn muss nachvollziehbar sein. Darauf sollte auch in der Bepflanzung Rücksicht genommen werden.
Die Entflechtung ÖV-MIV wäre auch mit einer Rampe Richtung St.Leonhardsbrücke möglich. Ästhetisch wäre das jedoch keineswegs befriedigend.
Mit diesem Tunnel könnte auch die Kreuzung Geltenwilenstrasse entlastet werden. Busse können hindernisfrei vom Bahnhof bis zur St.Leonhard-Kreuzung fahren. Die Kosten sind nicht niedrig, jedoch um ein Vielfaches tiefer als eine Autobahnspange.
Eine Variante wäre ein Tunnel mit Aufgang östlich der Lokremise oder ein Tunnel direkt vom Kreisel bis zum Bahnhof.
Ein Erhalt mit einer Sanierung auf das notwendige ist wünschenswert. Was die meisten am Klubhaus lieben ist die entkrampfte Atmosphäre und den einfachen Charakter des Gastronomiebetriebs. Mit einer Renovation und zu cleanen Einrichtung kann hier viel zerstört werden.
Im Erdgeschoss allseitig geöffnete Fassade. Eine publikumsintensive Nutzung ist wegen der Bahnhofsnähe naheliegend, Richtung Platz, z.B. Bistro.
Für Ankommende ist dies eine Visitenkarte der Stadt. Entsprechend muss dieser Platz erscheinen und entsprechend muss auch die Nutzung der anliegenden Liegenschaften sein. Grün in Form grosser Bäume gehört dazu. Die Ausrichtung nach Süden begünstigt Strassencafés, auch an der Lagerstrasse, wo jetzt ein Zweiradparkplatz ist. Für die Parkierung von Motorrädern sollte ebenfalls eine unterirdische Lösung gefunden werden. Dies wäre auch aus Wetterschutzgründen sinnvoll.
Nutzung offen, publikumsintensiv ist wegen der Bahnhofsnähe naheliegend, oben auch exklusive Wohnungen oder Büros zur Querfinanzierung möglich.
Bushaltestellen für Fernbusse, Taxivorfahrt und, falls Platz vorhanden ist, Pickup-Halteplätze. Die Strasse sollte beidseitig flanierbar sein bis zum Kreuzbleichekreisel. Es stellt sich auch die Frage, ob sie in dieser Funktion noch «Lagerstrasse» heissen soll.
Alternative Haltestelle für Fernbusse: Der freiwerdende Platz zwischen Nebebahnhof und St.Leonhardstrasse, wo wegen der Durchmesserlinie der AB die Gleise entfallen.
Das Erdgeschoss könnte offener wirken. Will man den Pickup-Verkehr besser in die Garage locken, sollte diese Einfahrt einen entsprechenden Portalcharakter aufweisen, der der Vorfahrt eines Bahnhofs entspricht.
So sehr es auch die Absicht der Planer war, mit einem Hauptaufgang der Unterführung den Passantenstrom auf diesem Weg in die Rosenbergstrasse zu bringen, es ist ihnen völlig misslungen. Dieser leere Platz mit allseitig absolut uneinladenden Fassaden ist ein Unort. Während die FHS-Seite wohl belassen werden muss, könnte auf der Montana-Seite durch eine Verkleinerung der Platz in eine Passage verwandelt werden. Möglich wäre auch eine kleinräumige Bebauung entlang des Hauses Montana mit kleinen, Laden- oder Gewerbeflächen in den unteren Geschossen, nach Möglichkeit kombiniert mit dem Baufeld unter Nr. 14.
Nutzung offen, publikumsintensiv ist wegen der Bahnhofsnähe naheliegend, oben auch exklusiv Wohnungen oder Büros zur Querfinanzierung möglich. Wo noch vorhanden, sollte die Kleinräumigkeit bewahrt werden. Intakte Bausubstanz wie das Haus Montana kann in neue Planungen integriert werden.
Dieser Platz wirkt jetzt schon sehr schön, bedingt durch die Fassaden der neoklassizistschen Bauten. Eine Aufwertung wäre opportun, zumal hier auch der Aufgang von der Unterführung ist, der Platz also auch erste Eindrücke der Stadt vermittelt.
Überbauung mit hoher Dichte und demzufolge Höhe. Ein zweiter (oder gar dritter) Tower würde sich zusammen mit dem FHS-Tower gut machen. Hochhäuser wirken alleine störend, in Gruppen ist das Bild besser. Leider hat St.Gallen nur isolierte Türme.
Ein Platz oder ein Quartier lässt sich nicht zwangsbeleben, siehe auch die Gegend um den Hauptbahnhof Berlin. Eine Belebung kann aber mit einer derart schlechten Gestaltung wie aktuell verhindert werden. Ein allgemein als schön empfundener Platz hat eine Form, einen definierenden Belag, ein Zentrum (Baum, Brunnen, Kunst oder Denkmal), Fassaden sowie Unterstände und Schattenbereiche (Bäume, Arkaden). Möblierung ist sekundär. Die Verkehrsmenge muss nicht zwingend negativen Einfluss auf die Aufenthaltsqualität eines Platzes haben, siehe siehe italienische Plätze.
Der Bahnhofnordplatz hat nichts von dem. Sein Gefälle ist sogar nutzungshemmend. Warum wurden hier nicht Treppenstufen integriert?
Dass Pickup-Parkplätze unterirdisch sind, wirkt leider für den Platz nicht belebend, ist aber an sich ok. Dass Ab- oder Aufspringen (ohne Warten der Autos) sollte auch überirdisch möglich sein (Halt, nicht Parkieren). Das würde auch Leben bringen – zusammen mit den Fernbussen.
Der Bahnhofnordplatz (gesucht: ein besserer Name), Standpunkt vor dem FHS-Tower Blick Richtung Lokremise. Ein zusätzlicher Turm (dessen Erscheinung sicherlich besser sein kann als der langweilig wirkende FHS-Tower) würde das Stadtzentrum besser markieren.
Wo jetzt entlang der Lagerstrasse Motorräder abgestellt sind, könnten Strassencafés und kleine Shops zum Verweilen unter der Allee einladen.
Der Platzbelag müsste der Bedeutung des Platzes gerecht werden, also nicht einfach Asphalt.
Als Vorbild dient der Kreisel beim Castello Visconteo in Locarno. Sein Radius ist zwar um Einiges grösser. Das Prinzip ist aber das selbe, MIV oben, Rest unten. Dies ermöglicht dem Langsamverkehr und den Fussgängern im Vergleich zu ebenerdigen Kreuzungen uneingeschränkte Bewegungsfreiheit, vorausgesetzt die Rampen sind nicht zu steil. Der ÖV kommt von der Lagerstrasse. Deren Niveau liegt bereits tiefer als die Kreuzung. Somit ist dies für Fussgänger nicht eine Unterführung mit Kellercharakter. Auf der Westseite muss die Rampe bis zum Autobahntunnel das 0-Niveau erreichen. Da hier keine Fussgänger hoch müssen, ist dies nicht störend. Wichtig wäre die Gestaltung des Südaufgangs. Dieser müsste möglichst breit und offen wirken. Der Kireisel-Innenplatz könnte via Treppe und Rampen in den Platz entlang den Fassaden überfliessen.
ÖV, Velos und Fussgänger verkehren lichtsignalfrei. Dies ist auch für den MIV im Kreisel so angedacht. Sollten dies die Verkehrszahlen nicht zulassen, könnten einige Einmündungen rot geschaltet werden, während die anderen blinken.
Eine den bevorzugten verkehrsbeziehungen angepasste Spurenmarkierung im Kreisel könnte den Verkehrsfluss begünstigen.
Im allgemeinen Innenortsverkehr ist die Trennung zwischen Velofahrern und Fussgängern wichtiger als jene zwischen Autos und Velofahrern. Der Geschwindigkeits-unterschied ist zwischen Velofahrern und Fussgängern grösser. Zudem beruhigen Velofahrer den allgemeinen Verkehr und erhöhen auch die allgemeine Aufmerksamkeit, da auf Strassen mit ihnen gerechnet werden muss.
Die Trennung von Velofahrern und Fussgängern ist durch separate Velospuren und durch einen Velokreisel hier gegeben.
Einzig die Bus-Beziehung St.Leonhardstrasse-Bogenstrasse erfolgt auf der MIV-Strasse und in Ost-West-Richtung durch den Kreisel. Dies ist jedoch vertretbar, zumal dies gegenüber der Ist-Situation keine Verschlechterung ist.
Der Kreisel- Innenplatz sollte gegen Osten und Süden unter dem Kreisel hindurch offen wirken. Gegen Süden fliesst via Treppe und Rampen in den Platz entlang den Fassaden über.
Prinzipdarstellung
Der Wunsch, Autos unter den Boden zu bringen, ist naheliegend. Die Situation könnte mit einem unterirdischen Kreisel auch schöner gestaltet werden. Dagegen sprechen:
Dies ist die wichtigste Kreuzung der Stadt. Von ihrem reibungslosen Funktionieren hängt vieles im Umkreis ab.