Eigentlich wäre die Idee einer Rambla an diesem Ort schon gewagt. Doch wie wäre es mit einer Piazza? Form und Fassaden des Platzes stimmen wie fast nirgends sonst in St.Gallen. Östlich der Platanen könnten 4 Fahrstreifen Platz finden. Streicht bzw. verschiebt man auch die Bushaltestelle, könnte auf die Verkehrsfläche westlich der Bäume verzichtet werden.
Bei genaur Betrachtung wird es eng für vier Spuren zwischen Plataneninsel und Union. Zwei Platanen, die gegen Osten ausreissen, müssten dieser Idee wohl geopfert werden.
Eine Spur in Richtung Oberer Graben müsste genügen, denn die Busse kommen fast alle vom Marktplatz. Während ihrer Grünphase mischt sich kein Autoverkehr mit. Der Verkehr vom Unteren Graben mit Ziel Teufen sollte bis zur Kreuzbleiche gelenkt werden.
Die Schweiz ist ein Land, indem man grösstenteils gepflegt miteinander umgeht. Das zeigt sich auch in Talks am TV. Auch wenn mal laut wird – so ausufernd, wie dies im deutschen TV, vor allem bei privaten TV-Stationen, manchmal der Fall ist, ist es hierzulande selten. Ausser bei "SCHAWINSKI".
TV-Produktion kostet Geld – viel Geld. Soll sie halbiert werden oder gar abgeschafft werden, wie dies vor allem aus rechtsbürgerlichen Kreisen gefordert wird? Ich meine nein. Aber so wie sie ist, sollte sie nicht bleiben!
Wir sind Weltspitze.
Jeder Mensch in der Schweiz kauft pro Jahr im Durchschnitt
Total 15 kg.
Quelle: "Hochschule Luzern, Das Magazin"
Es ist eine Bagatelle. Und genau darum kümmert sich niemand darum. Auch ich komme mir lächerlich vor, wenn ich mich darüber auslasse, dass Äpfel, Bananen oder Orangen mir Klebern – ob Bio oder Chiquita – bestückt sind.
Die fünf Platanen beim Schibenertor sind die einzigen grossen Bäume in St.Gallens Zentrum. Während in anderen Städten ihr Schatten wohl zu einem Feierabendbier oder zu einem Nachmittagskaffee einladen würde, dienen diese Bäume in St.Gallen nur als Schattenspender für Parkplätze!
Dass der Nebel vermehrt auch bei uns in St.Gallen Einzug hält, haben wir wohl dem Klimawandel zu verdanken. Glücklicherweise ist es auf die Anhöhen der Voralpen oder auf die Gipfel des Alpsteins nicht weit, um wenigstens ab und zu dieser stimmungskillenden Suppe zu entfliehen.
Oder man macht es sich zuhause wieder gemütlicher, zu Spiel- oder Filmabendenden – oder einfach zu Homeparties. Noch lustiger sind solche, wenn sie spontan organisiert werden. Mir ist Spontanität lieber, als die lange Suche nach einem Termin in vielleicht drei Wochen, mit der Option, dass man vielleicht noch etwas Dringendes einschieben muss und bei schönem Wetter ohnehin etwas andere vorhat...
Wie häufig hängt man 30 oder mehr Minuten am Telefon?! Diese Zeit könnte man mit seinem Nicht-Gegenüber auch in einem Café sitzen und sich physisch unterhalten. Zeit für Solches muss sein. Das tut gut. Es gibt viele Leute in meinem Umfeld, die würde ich liebend gerne wieder einmal live erleben. Doch fragt man sie nach einem Treffen, hört man Datumsvorschläge ab frühestens drei Wochen und dann mit Einschränkungen. Warum? Aus Angst, man würde sich die Agenda zubauen. So geht es doch allen! Warum also nicht mehr Spontanität? Kommt mit Speis und Trank vorbei und klingelt einfach. Wie früher.
... während der «Olma». «Olma» das sind längst nicht nur die stets gut gefüllten Degustationshallen. Dazu gehören auch die Zelte und Bauten zwischen dem Messegelände und der Altstadt: RADIO CITY, ALP7, TONHALLE, CONCERTO, «Talhoffestival» und natürlich der ganze Jahrmarkt. Die Schlangen vo den Eingängen können lang sein – was soll's, draussen ist noch Jahrmarkt. Auch die Clubs und Bars der Stadt haben früher Grossbetrieb.
Wer um 18 Uhr in die Runde beginnt, ist einer der letzten. Aber selbst die Spätzünder kommen auf fünf Stunden Ausgang, wenn sie bis 22 Uhr durchhalten. So bleibt trotz allem genügen Erholungszeit, um morgens wieder ausgeruht dem Job nchgehen zu können. Wäre es nicht schön, auch an gewöhnlichen Samstagen die vielleicht 6 Ausgangsstunden früher ansetzen zu können? Wenn die Clubs schon um 21 Uhr, statt erst um 1 Uhr voll wären? Man um 2 statt um 5 nach einem erfüllten Abend nachhause gehen könnte? Einen ganzen, statt eines halben Sonntags vor sich hätte?
Bald und nicht jetzt, weil für mich die Astronomie, also der er 21. September, zählt und nicht der von den Meteorologen künstlich definierte Herbstbeginn, der auf die ebenfalls durch den Menschen definierten Monatswechsel abgestimmt ist. Im Gegensatz zu anderen Masseinheiten wie Meter, Gramm oder Liter hatte die Menschheit bei der Festlegung von Zeitmasseinheiten ohnehin keine glückliche Hand. Ein Tag hat 10 Stunden à 100 Minuten à 100 Sekunden – wäre doch viel praktischer... Ich schweife ab.
Solange es noch warm ist, geniessen wir den Sommer, gehen raus, geniessen die Biergärten, die Berggipfel oder die letzten Sommerfestivals – einige kommen noch.
Trotzdem: der Sommer ist bald zu Ende. Wir blicken zurück auf die schöne Zeit an Stränden, in Biergärten, auf Berggipfeln und an die Sommerfestivals.
Neben den viele schönen Eindrücken sind mir aber auch die Bilder der Abfallberge danach geblieben. Ich habe das Sittertobel nach dem Openair gesehen. Erschreckend. So sah auch ein Slumquartier auf Haiti nach dem schweren Erdbeben aus.
Es soll sich niemand über hohe Ticket- und Konsumationspreise beschweren. Was da alles liegen gelassen wurde: Zelte, mutwillig zerstört, damit eine weitere Benützung ausgeschlossen ist, Schlafsäcke, Klappstühle, Schuhe, Kleider, noch verpackte Grilladen und Getränke, natürlich auch angefangene... Das müsste nicht sein!
Die Gleichgültigkeit vor allem der jungen der Menschen ist besorgniserregend. Was mich betrifft: Mein Zelt ist bald 20 Jahre alt, hat schon zahlreiche Openairs, Velotouren, eine US-Nationalparktour und viele Zeltwochendenden überlebt. Gleiches gilt für meinen Schlafsack und auch für viele andere Dinge in meinem Haushalt. Was seinen Zweck erfüllt, noch intakt ist und gut aussieht, braucht nicht ersetzt zu werden. Gut möglich, dass ein paar Chinesen vielleicht meinetwegen arbeitslos sind, dafür spare ich Ressourcen und schone so die Umwelt. Und: Ich stehe vor einem Openair auch nicht unter Druck, noch auf die Schnelle eine Ausrüstung zusammen kaufen zu müssen. Ich schweife schon wieder ab.
Was wollte ich eigentlich schreiben? Wir sollten die verbleibenden Sommertage für schöne Ausflüge nutzen. Der Tag hat ja nur 10 Stunden...
Ich verstehe es nicht. Man hört immer wieder von Streiks in traditionellen europäischen Autowerken. Menschen gehen auf die Strasse, um gegen die Streichung ihres Arbeitsplatzes zu demonstrieren. Doch warum werden die Arbeitsplätze abgebaut oder muss ein Werk geschlossen werden? Wohl weil diese Autos oder Produkte zuwenig verkauft werden. Was darf man nun als betroffener Arbeitnehmer vom Werk oder vom Staat erwarten? Das weiter fürs Lager produziert wird? Oder dass der Staat die nicht gewollten Produkte übernimmt? Und was soll dieser damit? Sollten nicht die Angestellten selber ein Auto aus eigener Produktion einem günstigeren asiatischer Herkunft vorziehen?
Das Beispiel der Autoindustrie lässt sich natürlich auf jeden anderen Industriezweig übertragen. Sobald wir ein Produkt kaufen, das mit einem wesentlich tieferen Stundensatz wie dem unsrigen hergestellt wurde – z.B. in China – gefährden wir indirekt unseren Arbeitsplatz, wenn China nicht zum gleichen Gegenwert Waren aus der Schweiz bezieht.
Das Prinzip ist einfach: gebe ich dir, gibst du mir. Wenn dieser Handel einseitig wird, kippt das System, siehe Spanien und Griechenland, welches 2010 dreimal mehr importierte als es exportieren konnte.
Warum ich das schreibe? Weil ich es nicht mehr hören kann, dass an allem immer die anderen, der Staat oder sonst eine höhere Gewalt schuld sein soll...
Und alle Veranstaltern bedienen sich am grossen bayrischen Vorbild. Warum auch nicht! Wenn's denn gefällt, sich einmal im Jahr mit Brezn, Hendl, Schweinshaxn, Weisswurscht und grösseren Biergläsern zu ernähren... Nicht so in St.Gallen. Hier belegt die «Olma» diesen Termin. Nicht wenige St.Galler sind während den mittleren beiden Oktoberwochen schlecht erreichbar...
Das Fest um die Landwirtschaftsmesse erfreut sich zusehends auch bei Nicht-St.Gallern grösserer Beliebtheit. Bei diesem grossen Zulauf haben es Preistreiber, welche das 3-Dezi-Bierplatsikbecherli für satte 8.50 Stutz und das Cola für 7.50 verkaufen, natürlich leicht. Obwohl alle reklamieren, war die Schlange vor besagtem Zelt letztes Jahr nicht kürzer. Und solange dies so ist, findet ein geschäftstüchtiger Veranstalter natürlich keinen Anlass, seine Preispolitik zu ändern. Dieses Jahr greift nun auch RADIO FM1 mit einem Pavillon an der Sonnenstrasse vor dem Restaurant CANDELA ins Geschehen ein. Und die Preise in dieser «Radio City» sollen gemäss Ankündigung nicht auf diesem hohen Niveau liegen, obwohl auch hier DJs auflegen.
Kann mir jemand erklären, warum die Olympischen Sommerspiele voll in die Ferienzeit programmiert wurden? Viel konnte ich davon nicht sehen. Ich verbrachte meine Ferien im Süden, was eigentlich bei den klimabedingt immer wärmer werdenden Sommermonaten immer weniger nötig wäre.
Überhaupt hat der Klimawandel viele positive Seiten. Der Sommer wird länger, Palmen haben eine grössere Überlebenschance im Winter und die Kosten für Heizung und Schneeräumung sinken. Man sollte diese Entwicklung nicht bekämpfen, zumal dies stets mit lästigen Einschränkungen verbunden ist. Sparsame Autos sind ohnehin schwach, unsicher und zu klein.
Kinder hat unsereiner ja ohnehin keine, um deren Zukunft wir besorgt sein müssen. Unsere Renten werden durch die Zuwanderung und deren Nachwuchs finanziert und wie es um deren Zukunft aussieht, muss uns nicht interessieren.
Diese Einstellung ist nicht nur bequemer, sondern auch wesentlich gesünder. Man brauchst sich um nichts Sorgen zu machen und muss sich weniger ärgern. Ist es nicht lästig, jede klebrige Getränkebüchse einzustecken, bis man endlich einen Abfallkübel findet?
Viele leben diese Einstellung. Ich bin am Montag danach durch ein Openairgelände gegangen. Es könnte jedes gewesen sein. Es gibt doch tatsächlich Besucher, die sich bemühen, ihren Abfall wegzuschleppen, ihn vielleicht sogar zu sortieren. Das sind jene, welche die letzte Band verpasst haben und sich am Ausgang und im Bahnhof stauen. Viele aber, und dies ist dem Gelände anzusehen, denken praktisch. Das Zelt lassen sie stehen und damit es sicher niemand weiter verwenden kann, zerstören sie es während eine ausgelassenen Alkoholorgie, deren Spuren natürlich auch nicht beseitigt werden. Auch dreckige Kleider und Schuhe lassen sie praktischerweise zurück, denn das Auto sollte sauber gehalten werden. Schliesslich ist die Abfallentsorgung im Eintritt des Festivals eingerechnet.
Wo sind wir hier eigentlich? Es ist «Offa». Wie viele andere auch, feiern auch wir jeweils unseren «Offa»- oder «Olma»-Abend. Um etwas mehr Platz zu haben, wählten wir den Mittwoch. Es ist nach 2 Uhr, als der Rest unserer Gruppe – wir sind noch zu zweit – den BRÜHLHOF verlassen. Zuvor genossen wir die Hallen 4 und 5, den Jahrmarkt usw. Es soll nun zum Taxistand gehe, dann nach Hause. Vor dem UNDERGROUND Store wird mein Kollege ohne Vorwarnung und ohne einer Provokation seinerseits zu Boden gerissen und kräftig getreten. Passanten rufen gleich die Polizei, die innert einer gefühlten Minute bereits vor Ort ist. Mein Kollege blutet am Kopf und geht gebückt, eine Rippenprellung. Mit dem Streifenwagen werden wir in den Spitalnotfall gefahren. Am nächsten Morgen erstatten wir Anzeige gegen unbekannt...
Ich muss das nicht weiter kommentieren. Auf solche sinnlose Attacken sollten hohe Strafen stehen. Finanzielle Genugtuunung, Aufwandentschädigung auch für dritte, Polizei und Arzt und eine Gefängnisstrafe – unbedingt. Und – ich bin nicht Rechtswähler, werde es deswegen auch nicht. Aber für Menschen mit solchem Hang zu Gewalt ist kein Platz in unserer Gesellschaft!
Das FACEBOOK und ich sind nicht die ganz engen Freunde. Seit einigen Jahren bin ich da schon drin. Das FACEBOOK ist eine super Adressdatenbak, die sich zudem selber aktualisiert. Auch habe ich hier viele fast vergessene Freunde wieder gefunden. Nicht ungern verfolge ich das Leben einiger meiner Freunde. Teilweise posten sie Banales, dann wieder Witziges oder Politisches, das dann jeweils spannende Diskussionen auslöst.
Weniger Freude bereitet mir aber das allzu kommerzielle Treiben vieler «Freunde» und Firmen. Ladet mich ein – ich liebe Einladungen! Aber meint wirklich mich, meint es ernst und – unter einer Einladung verstehe ich, dass ich eingeladen bin, also kein Geld mitzubringen brauche!
Aber: FACEBOOK ist ein gewinnorientiertes Unternehmen. Auch auf FACEBOOK ist nichts wirklich gratis. Um die tollen (und immer komplexeren) Funktionen Nutzen zu dürfen, bezahlen wir mit unseren Daten, unseren Bildern und unseren Profilen. Diese lassen sich von FACEBOOK durch gezielte Inserateplatzierung und vielleicht auch durch Verkauf unserer Daten (was sie aber nie zugeben würden) zu Geld machen. Fast ungläubig verfolgte ich in den letzten Jahren, wie Unternehmen und sogar halbstaatliche Institutionen wie Radio DRS3 oder das SCHWEIZER FERNSEHEN sich scheinbar kritiklos auf FACEBOOK oder auch YOUTUBE und TWITTER einrichteten.
Oktoberfeste überall. Und alle Veranstaltern bedienen sich am grossen bayrischen Vorbild. Warum auch nicht! Wenn's denn gefällt, sich einmal im Jahr mit Brezn, Hendl, Schweinshaxn, Weisswurscht und grösseren Biergläsern zu ernähren... Nicht so in St.Gallen. Hier belegt die «Olma» diesen Termin. Nicht wenige St.Galler sind während den mittleren beiden Oktoberwochen schlecht erreichbar...
Und das Fest um die Landwirtschaftsmesse erfreut sich zusehends auch bei Nicht-St.Gallern grösserer Beliebtheit. Bei diesem grossen Zulauf haben es Preistreiber, welche das 3-Dezi-Bierplatsikbecherli für satte 8.50 Stutz und das Cola für 7.50 verkaufen, natürlich leicht. Obwohl alle reklamieren, war die Schlange vor besagtem Zelt letztes Jahr nicht kürzer. Und solange dies so ist, findet ein geschäftstüchtiger Veranstalter natürlich keinen Anlass, seine Preispolitik zu ändern. Dieses Jahr greift nun auch RADIO FM1 mit einem Pavillon an der Sonnenstrasse vor dem Restaurant CANDELA ins Geschehen ein. Und die Preise in dieser «Radio City» sollen auf Nachfrage des TREND MAGAZINs nicht auf diesem hohen Niveau liegen, obwohl auch hier DJs auflegen.
Das Leben eines Nachtclubs beginnt schon vor der Eröffnung mit Gerüchten und ersten Superlativen. Allein der Name soll gehoben klingen. Die Eröffnung ist vielfach pompös – mit vielen wichtigen und vielleicht wichtigen Gästen und einigen Organisationsproblemen, während hinten noch die letzten Scheinwerfer montiert werden. Beim Einlass zeigt man sich zurückhaltend – das Alter 21 gilt. Gegenüber Fremdveranstaltern ist man verschlossen – der Club alleine zieht genug – ein wenig Arroganz ist spürbar. Nach einigen Monaten darf ein dritter erste Partys drin veranstalten. Naja – auch mit 18 kommt man rein, wenn man okay aussieht. Gut möglich, dass man es innerlich bedauert, anfangs an der Türe zu abweisend gewesen zu sein, bekanntlich lassen sich gute Gäste nur einmal wegschicken. Nach vielleicht einem Jahr haben sich einige Fremdveranstalter fix etabliert, draussen stehen 16-jährige in einer künstlich erzeugten Schlange an, während drinnen die Leere gähnt. Wenige Monate später werden Leute auf Friendlists gratis eingelassen – die Rentabilität ist schon lange im Eimer... Beispiele: PLATINS Zürich, PACHA Wintethur, GLOW St.Gallen, ...
Die Mittagspause im Park, im Klosterhof oder auf der Gasse, das Feierabendbier in der Gartenbeiz und Abends mit Freunden im Strassencafé – wir geniessen den Sommer. Mit den neu gestalteten Plätzen und Gassen im Klosterviertel hat St.Gallen eine weitere Attraktion zu bieten, wo es sich abends gerne aufhalten lässt. Die neu gepflästerten Bereiche laden ein. So könnte auch der Marktplatz sein, wenn er autofrei wäre. Auf dem wichtigsten Platz, wo andere Städte Tische unter die Bäume neben den Marktständen stellen lassen würden, stellt die Stadt St.Gallen eine unhygienische Abfallmulde hin und erlaubt das Parkieren – eigentlich gegen jede Vernunft. Immerhin: ein paar nicht mehr benötige Markthütten wurden jetzt entfernt.
Am 17. und 18. August findet wieder das jährlich Stadtfest statt. Wiederum werden die Gassen zu teilweise überdachten Partyzonen. Bühnen mit Livebands, wie an anderen Stadtfesten, sind in St.Gallen leider etwas rarer. Und das verordnete Festende ist leider auch viel früher...
Die einen lassen die lauen Sommerabende in gemütlichen Strassencafés, Biergärten oder Freiluftlounges ausklingen, andere – mit etwas weniger Geld – treffen sich auf Plätzen, in Parks oder vor Schulhäusern und konsumieren dort. Beides sollte möglich sein – von mir aus solange man zeitlich mag.
Gesetzlich ab 22 Uhr, was etwas früh ist, moralisch sicher ab Mitternacht sollte aber auf Schlafende Rücksicht genommen werden. Dies soll aber nicht das Verstummenden spannender Gespräche bewirken. Normale Lautstärke muss möglich sein. Toleranz und Gegentoleranz. Mein Verständnis endet aber, wenn bei nächtlichen inoffiziellen Sommerfesten respektols gelittert wird, Flaschen zerbrechen und Alkoholisierte in ihrem Rausch Urschreiwettbewerbe veranstalten. Schlafen wird so schwierig und die Alternative dazu – fernsehen bei offenem Fenster auch. Ich weiss, wovon ich spreche. Ich wohne neben einem (nächtlich) belebten Schulhaus.
Im Hintergrund liefen schon Detailplanungen. Die Sache schien geritzt. Schliesslich standen ausser der EVP und den GRÜNLIBERALEN alle Parteien hinter dem neuen Marktplatz von St.Gallen. Dann kam das Nein des Volkes. Der Stadtrat, der sich auf die Parteien gestützt hatte, steht nun vor einem Scherbenbenhaufen. Offenbar hörten nicht alle Parteien und Verbände beim Beschluss ihrer Parolen auf ihre Basis und liessen so die Regierung auf der sicheren Seite wähnen.
Hatten Linke und Grüne vor der Abstimmung keine Probleme mit Bäume fällen, Bushaltestellen abschaffen und Parkgaragen bauen, so drehen sie ihre Meinung nun plötzlich in Windrichtung. Schliesslich stehen irgendwann wieder einmal Wahlen an. Ein grosses Pfui für diese Wendehalspolitik. Der Scherbenhaufen wäre zu verhindern gewesen, wenn sie als gewählte Volksvertreter im Parlament entsprechend gehandelt hätten.
St.Gallens Marktplatz soll neu werden. Mit einer grossen Markthalle, einer Parkgarage, neuer Bushaltestelle, neuen Bäumen. Dafür werden alte Bäume gefällt, die Bushaltestelle Schibenertor wird gestrichen, Autos und die CALATRAVA-Halle verschwinden vom Platz. Der Bohl soll eine freie Piazza sein, für Cafés und Veranstaltungen (wohl nur bis 22:00 Uhr...).
Für die fast 40 Mio Franken teure Neugestaltung sind fast alle: Stadt, Gewerbe, Parteien (ausser glp) – auch Linke. Auf dem neuen Marktplatz könne man «Flanieren», «die Sonne geniessen», «gesund einkaufen» oder «im Regen tanzen» – Tätigkeiten, von denen man heute – so wird suggeriert – nur träumen könne... Andere Argumente scheinen die Befürworter nicht zu haben.
Anders die Gegner. MARCUS WALTENBERG aka DJ DEEPDEEPBLUE kämpft mit FACEBOOK, der Website www.wlc.sg, mit meiner Wenigkeit und viel Präsenz mit seinem KOMITEE VERNÜNFTIGER MARKTPLATZ wie David gegen die Vorlage Goliaths. Am 15. Mai wird darüber abgestimmt. Bei einem Ja wird erst mal bis 2016 gebaut. Bei einem Nein sind alle Türen für eine bessere Lösung offen.
Siehe auch den Plan B für den Marktplatz
Artikel aus dem ST.GALLER TAGBLATT
Screenshot von TAGBLATT.CH
ST.GALLER TAGBLATT
Eine italienische Piazza als Vorbild? Artikel aus dem TREND MAGAZIN von 2009
Das KUGL sammelt zurzeit Unterschriften gegen den behördlichen und gerichtlich abgesegneten Entscheid, bereits um 1 Uhr jeweils schliessen zu müssen. Ein normaler Clubbetrieb ist so nicht mehr möglich, dem beliebten Lokal im St.Galler Güterschuppen droht die Schliessung. Auslöser war die Einsprache von ALEX KELLER, einem Nachbarn, der festgestellt hat, dass das KUGL in einer falschen Zone steht.
Wir unterstützen das KUGL. Es geht uns dabei nicht primär um das KUGL. Auch nicht darum, dass sich das KUGL im Speziellen für Jugendkultur einsetzt. Vielmehr stellt sich die Frage: Welches Bedürfnis ist höher zu gewichten: Das eines einzelnen, der auch am Samstag ab 22 Uhr seine Nachtruhe will oder jenes von hunderten, die gerne ihre strenge Woche ausklingen lassen wollen – wohlbemerkt in einem Lokal, das schon länger hier ist als der zugezogene KELLER. Oder: Muss, wer in ein Stadtzentrum zieht, nicht einen gewissen Lärmpegel akzeptieren? Mit einem gewissen Pegel ist Kollaterallärm gemeint, nicht absichtlich erzeugter, den uns der Anstand gebietet zu unterbinden.
Mich frierts beim Gedanken, dass dereinst nur noch in kühlen Industriequartieren, die nur mit dem Auto erreichbar sind, Clubs, Nachtbars und Discotheken eingerichtet werden dürfen. Die Unterschriftensammlung dauert noch bis zum 15. April.
Neben dem CASINO Herisau steht das PENTORAMA Amriswil immer öfter in den Agenden von grossen Schweizer und internationalen Musikacts. St.Gallen ist darin selten zu finden. Warum? Offensichtlich liegt es an fehlenden Hallen oder Sälen.
Auch Vereinen, Theatergruppen und anderen Kulturschaffenden fehlen Raüme für ihre Veranstaltungen. Für sie ist zudem wichtig, dass sie sich neben den Eintrittstickets auch über den Konsum von Essen und Getränken finanzieren können.
OLMA-Hallen? Sie sind für Veranstalter zu teuer und wenig geeignet. Zudem besteht ein Gastronomievertrag, welcher die Bewirtschaftung auf eigene Rechnung verhindert.
GRABENHALLE? Zu klein oder zu gebunden an einen "Hausherrn". Die Freiheiten sind auch hier eingeschränkt.
LOKREMISE? Nicht zu kriegen.
KREUZBLEICHE-Hallen? Stehen nicht zur Verfügung, obwohl sie in der Abstimmungsbotschaft ursprünglich auch als Eventlocation angepriesen wurden.
REITHALLE? Ungeeignet wegen des Bodens. Zudem steht auch sie nicht mehr zur Verfügung,
PALACE? siehe GRABENHALLE
Jede Halle in der Stadt wurde dem Volk vor der Abstimmung, um wohl mehr Ja-Stimmen zu erhalten, als möglicher Ort für Konzerte genannt: auch das ATHLETIK ZENTRUM, sogar das Stadion. Trotzdem finden darin keine statt. So müssen St.Galler halt auch weiterhin und wohl noch für längere Zeit aufs Land fahren, wenn sie in der Nähe Konzerte geniessen möchten.
Das könnte es an der kommenden Olma vor den Hallen 4 und 5 heissen. Der Druck scheint zu gross geworden zu sein. Ständiges Lamentieren der auf Besucherzahlen kontrollierten Clubs und immer wieder geäusserte Sicherheitsbedenken liessen die OLMA-Vernatworlichen nun zum Schluss kommen: Die Hallen 4 und 5 werden auf ihre Belegung kontrolliert. Doch wie macht man das mit den vielen Eingängen? Ganz einfach, mit Videokameras. Wenn also die Kamera beim APPENZELLER-Stand oder die SCHÜGA-Kamera dichtes Stehen zeigen, gehen die Türen zu. Oder achtet man nur auf die Bilder des Weinbereichs in Halle 4, wo man sich noch joggenderweise fortbewegen kann? Man darf gespannt sein. Klar ist für viele: Ohne Zutritt in die Deguhallen kein OLMA-Besuch. Die Belegung der Hallen hat sich doch seit Jahren selber reguliert. Waren sie zu voll, blieben viele gerne freiwillig draussen.
Ich schlittle gern. Es macht Spass, ist im Trend und vergleichsweise günstig. Noch. Denn auch vor diesem Freizeitsport macht der Sicherheitswahn keinen Halt. Man soll einen Helm tragen. Ich tue mich schon mit dem Velohelm schwer. Und natürlich braucht's in jeder Sportart einen anderen, damit die Wirtschaft etwas davon hat und wir zuhause Lagerplatz verbrauchen.
Man macht sich nicht gerade beliebt, löst teilweise heftiges Kopfschütteln aus, wenn man Argumente gegen Helme, gegen Rückenprotektoren oder gegen Licht bei Tag vorbringt, denn sich zu schützen ist im Trend.
Doch: Sind es nicht diese Sicherheitsmassnahmen, die uns in falscher Sicherheit wiegen lassen und uns die Hemmungen vor grösseren Risiken nehmen? Im fetten, grossen Auto kann uns ja weniger passieren...
Sollten nicht alle fette Autos haben? Die Schwachen könnten ja verletzt werden. Und Fussgänger und Velofahrer sollten tagsüber auch Licht mit sich führen, sie könnten, da Autos ja beleuchtetet sind, übersehen werden. Wäre es nicht angenehmer und günstiger, wenn alle gleich schwach anstatt gleich stark wären?
Es gehört sich nicht, gegen etwas zu wettern, was die Allgemeinheit als gut für einen bezeichnet, wie z.B. auch Bildung – bis auch die Sekretärin der Dorfschreinerei in perfektem Englisch kommunizieren kann – dafür aber nicht mehr Tanne von Fichte zu unterscheiden in der Lage ist. Oder sich niemand mehr zum Kinder hüten findet, weil jeder, der Talent und Freude daran hätte – die Qualifikation nicht besitzt. Ich hätte gerne ein Unternehmen im Bildungs- oder Sicherheitsbereich. Diese werden wunderbarstens subventioniert...
Gesunder Menschenverstand. Der sollte wieder mehr gefragt sein, weniger Papiere und weniger Helme...
Im vergangenen Herbst hat das St.Galler Stimmvolk mit einer Zweidrittelmehrheit der Initative der Lungenliga für einen strengeren Schutz gegen Passivrauchen klar zugestimmt. Dieses wird nun auf den 1. Juli umgesetzt. Ab dann wird es keine Ausnahmen für Raucherbeizen, -bars und -clubs mehr geben im Kanton St.Gallen. Auch im BRÜHLHOF St.Gallen wird die Sicht dann klarer. Fumoirs sind weiterhin zugelassen, wenn sie nicht bedient werden. Lästig für die Gastrobranche: hat man vor kurzem erst gerade teure Raucherbars und -lounges mit Theken eingebaut, so muss die Theke nun wieder raus – ausser man bedient dort nicht. Weitsichtige Wirte haben gleich von Beginn an auf Theken in Fumoirs verzichtet, andere können sie leicht wieder ausbauen.
Man mag sich über solche Vorschriften ärgern. Aber: es ist ein Mehrheitsentscheid. Auch Raucher zeigen sich hinter vorgehaltener Hand nicht undankbar – ist doch dieses Gesetz für den Schutz vor Passivrauchen für sie ein Grund mehr, sich endlich von dieser lästigen Sucht zu befreien. Ich wünsche alle denen viel Erfolg und auf dass sie sich im Ausgang in unseren stimmungsvollen Lokalen auch ohne Glimmstengel prächtig amüsieren können!
Irgendwie passt das nicht. Die Stadt ist topografisch schon nicht velofreundlich gelegen. Doch man macht es den umweltfreundlichen Zweirädern auch sonst nicht leicht in dieser Stadt. Die grössten Mängel sind: Lange Rotphasen bei Velolichtsignalen, Radwege auf Fussgängerebenen, Randsteine, zu schmale Fahrspuren oder zu enge Kurvenradien. Kürzlich wurden ein paar neuralgische Kreuzungen baulich optimiert. Dabei wurde für Velofahrer allerdings Einiges verschlechtert. Was mich betrifft: Will ich vorwärtskommen, fahre ich auf Autospuren. Die bieten Platz, haben Vortritt, mehr grün und sind meistens die kürzeren Wege.
Mein Vorschlag: Schafft Radwege, Radstreifen, Velolichtsignale, Rämpchen und Inseli ab und lasst doch die Velofahrer offiziell sich in den Autoverkehr integrieren. Die Vorteile? Gemeinsam mehr Platz, baulich günstiger, Velos können schneller fahren, verkehrsberuhigend und zukunftsweisend weil immer mehr Velofahrer ohnehin nicht Platz hätten auf den Velowegen. Und weil der Geschwindigkeitsunterschied zwischen zu Fussgängern grösser ist als zu Innerorts-Autos ist es gefährlicher, Velos auf Trottoirs zu verbannen.
Zur Erinnerung: St.Gallen hat die Städteinitiative zur Förderung von ÖV, Velo- und Fussverkehr (Langsamverkehr) angenommen. Für mich ist das Velo ein Verkehrsmittel und kein Ding zum Schleichen!
Am 15. und 16. August 2009 findet das alljährliche «St.Gallerfest» statt. Die Altstadt wird ohne Zweifel rammelvoll sein. Auf dem Programm stehen auch viele Showacts. Doch im Vergleich zu Festen andere Städte fehlen nationale Grössen. Okay – damit lässt's sich leben. Doch dass am Freitag bereits um 1 Uhr und am Samstag um 2 Uhr Schluss ist – ist einer Stadt wie St.Gallen unwürdig. Luzern feiert bis 4 Uhr. Das Winterthurer «Albanifest» dauert ebenfalls bis 4 Uhr, das «Thunfest» bis 3 Uhr. Gegenüber letztem Jahr wurde die St.Galler Nachtruhe gar um eine halbe Stunde vorverlegt, Begründung: Rücksicht auf die Anwohner. Wer in einem Stadtzentrum wohnt sollte mit solchen Anlässen leben können oder sonst die Wohnung mit meiner tauschen – oder wir lassen das St.Gallerfest bei mir im Neudorf steigen... Gerne rufe ich an dieser Stelle nochmals das Motiv der Stadt für die Entfernung der CALATRAVAHALLE in Erinnerung: Man möchte einen grossen Platz für Events und pulsierendes Stadtleben...
FACEBOOK. Es ist schon unheimlich, wie sich nun alle an FACEBOOK werfen. Wo früher eine eigene www-Website stand, später eine MYSPACE hinzugefügt wurde, setzen Künstler, Veranstalter, Clubs und alle, die etwas von sich halten, nun auch noch FACEBOOK hin. Das Ergebnis bei soviel Webpräsenz? Man hat gleich drei Plätze zu unterhalten.
Kaum einem ist es bewusst, dass MYSPACE und FACEBOOK, im Gegensatz zum eigenen Server, Anlagen sind, wo man sich sozusagen zur Untermiete einrichtet – zu Bedingungen des Vermieters. Dieser weiss sehr wohl, warum er seine Wohnung gratis anbietet – aus Nächstenliebe sicherlich nicht. Gut sei also beraten, wer sich dessen bewusst ist und nicht einseitig und voll auf diese beiden setzt, denn vielleicht wird die daraus entstandene Abhängigkeit eines Tages ausgenützt.
Stadtgespräch Nummer eins ist in St.Gallen die Neugestaltung des Marktplatzes und die mögliche Entfernung der beliebten CALATRAVA-HALLE. Der Platz sollte belebt sein, lautet der Wunsch und in diesem Zusammenhang wurden schon italienische Plätze als Vorbild genannt.
Auch in Siena würde die CALATRAVA-HALLE stören – nur: da fahren keine Busse durch...
Immer wieder ist von Clubbesitzern das gleiche Lamento zu hören: Die Gäste kommen zu spät. Selten ist ein House-Haus vor Mitternacht voll. Viele kommen erst noch später. Warum wohl? Sie wurden dazu erzogen. Wer seinen Gästen vor 23 Uhr kein Programm bietet, kann sie dann auch noch nicht erwarten. Da bringt es wenig, wenn z.B. für die Vorpräsentation der «Mister-Schweiz»-Kandidaten der Zeitpunkt 20:30 Uhr ins Programm gedruckt wird, wo doch alle wissen, dass die Beaus nicht vor halbeins auftreten werden. Wagt es doch mal, euren Headliner-DJ um 22 Uhr auflegen zu lassen! Wer dann zu spät kommt, wird daraus vielleicht seine Lehre ziehen. Ältere Semester erinnern sich noch an Schlagen vor Discotheken vor 21 Uhr – und der Polizeistunde um 2 – allerspätestens. Das hatte durchaus Vorteile: Das Lokal war durchgehend gefüllt und die Besucher hatten noch etwas vom Sonntag.
In der übrigen Schweiz haben St.Galler den Ruf, dass man von ihnen während der Olma nichts verlangen könne. Dem mag so sein. Wir feiern gerne. Das Besondere an der «Olma» ist, dass wir schon am frühen Abend einsteigen können und nicht erst bis Mitternacht zu warten brauchen, bis die Lokale voll sind und der Stimmungspegel hoch ist. Noch etwas zeichnet die «Olma» aus. An deren Ständen, Beizli und improvisierten Lokalen gibt es keine VIP-Zonen, keinen Himmel oder Ähnliches. Der ewige Wettbewerb um Zugang zur erlauchten Gesellschaft der mehr besseren entfällt. Gut möglich, dass es einen am Tresen neben den Stadtpräsidenten verschlägt. Und in den Deguhallen sind ohnehin alle Duzies miteinenader. Oder man trinkt zusammen mit der Appenzeller Regierung (vielleicht ohne dies zu bemerken).
Ich wünschte mir diese lockere und menschlichere Kultur auch für das nächtliche Clubleben. Ich sitze dort zwar vielfach im Himmel oben, schaue durchaus gerne mal runter, treffe dort Leute, dich ich kenne, kann aber mit der dort herrschenden und zelebrierten Dekandenz wenig anfangen. Wirklich spannende Leute lassen sich auch unter dem Fussvolk kennen lernen. Vielleicht würde es mancher Clubatmosphäre gut tun, wenn es die Zweiklassengesellschaft nicht gäbe und somit auch keinen Wettbwerb und keine Schleimereien, um in die Oberklasse zu gelangen.
(TREND MAGAZIN 2008-11)
Das Rauchverbot ist nach wie vor heiss diskutiertes Thema. Unschön daran ist vorallem der wettbwerbsverzerrende Vollzug. Von Gleichbehandlung kann keine Rede sein. Es ist nicht ersichtlich, nach welchen Kriterien die Lokale bestimmt wurden, die weiter bequalmt werden dürfen. Gab es da Freundschaftsdienste? Statt Zigaretten rauchen nun Köpfe.
Raucher müssen nach draussen oder ziehen sich in die Rauchghettos (sprich Fumours) zurück, in denen selbst sie leiden. Dass meiner einer als Nichtraucher am Gesetzt zum Schutz vor Passivrauchen Gefallen findet, ist hinlänglich bekannt und nachvollziehbar. Doch selbst gestandene Raucher reduzieren inzwischen ihre Hasstiraden gegen diese Vorschrift. Sie durchlaufen einen Lernprozess. Spätestens beim Betreten eines Fumours wird ihnen bewusst, wie sich ihre nicht aktiv rauchenden Freunde in all den Jahren ihnen im Ausgang – manchmal vielleicht murrend, aber meistens selbstverständlich, aber still leidend untergeordnet haben. Viele Raucherinnen haben mir erzählt, dass Ihnen jetzt klar wird, wie unüberlegt und selbstverständlich sie jeweils ihre Stengel anzünden. Und dank dem Gesetz beginnen sie wieder bewusster zu Rauchen. Sie versuchen, ihre Sucht zu reduzieren, damit sie diese wieder als Genuss wahrzunehmen vermögen.
Vorbei sind die Zeiten, als man sich nicht in die allerfrischeste Kleidung für den Ausgang warf, wo sich die man zähneknirschend aber höflich ja zu sagen hatte, wenn ein Raucher fragte, ob er eine anzünden darf. Die meisten fragten ohnehin nie. Der Anblick von Aschenbechern während des Essens ist Geschichte, die Gefahr von Barndlöchern in Jacken Vergangenheit. Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Das Rauchen von speziellen Zigarren kann ein Genuss sein, wie das Trinken eines erlesenen Weins. Das Anzünden von Zigaretten im Stundentakt (oder Viertelstundentakt) ist aber auch für den Aktivraucher viel eher eine Last, auch wenn er dies nie zugeben würde. Würde einer täglich drei Shots kippen, würde er als Drogenopfer eingestuft. Natürlich ist der Alkohol eine gesundheitlich noch bedenklichere Droge. Unter Passivtrinken hat aber noch niemand gelitten. Und darum geht es vorallem beim Rauchverbot. Wer Rauchen möchte oder muss, soll dies tun. Er soll aber andere nicht dazu zwingen, mitzurauchen. In der Schweiz sterben jährliche mehrere hundert Menschen an den Folgen des Passivrauchens.
Man würde denken nein. Auch nicht, wenn man die saisonalen Modepostillen durchblättert. Steht man allerdings konkret – in meinem Fall – in der Herrenabteilung eines grossen Warenhauses, macht sich schon etwas Ernüchterung breit. Unsere weiblichen Mitmenschen können aus einer viel grösseren Auswahl schöpfen, ihrem Typ entsprechend nach Lust und Laune sich etwas zusammenstellen.
Ich wollte eine Jacke kaufen. Während eines Städtetrips verschlug es mich in Hamburg in ein Warenhaus mit Markenrayons – da sollte man doch etwas finden können. Günstig, zweckmässig, modisch, aber nicht stromschwimmend sollte meine Jacke sein. Doch ich fand quer durch alle Labels nur Einheitsbrei vor: Militarylook ohne Ende. Müssen denn alle dasselbe tragen? Ist Mode also doch Uniform? Die Antwort lautet leider ja. Individuen, die sich etwas akzentuieren möchten, haben es immer schwieriger. Bekleidung, die ausserhalb der aktuellen Welle liegt, wird auch zunehmend teurer. Da hilft nur, Altes nicht wegzuwerfen…
Frauen haben es auch in einem zweiten Punkt einfacher. Die heissen Tage kommen bestimmt. Als Mann bleibt einem nur der neidische Blick, wenn Frauen aus einer ganzen Palette von Tenue-Erleichterungsmöglichkeiten schöpfen können. Unsereiner wird schief angeguckt, wenn er mit Shorts zu einem Meeting erscheint – darüber sehe ich – schon ab 15 Grad kurz tragend – locker hinweg. Ich war 300 Diensttage unformiert, mehr müssen es nicht sein.
Das CD-Geschäft ist krank. Die Preise sind ungesund tief. Ziemlich erschrocken bin ich, als ich in einer Auslage – oder nennen wir sie treffender – Wühlkiste, beschriftet mit CHF 11.90, eine neuere CD von COLDPLAY gefunden habe. Die Halbwertszeit von CDs beträgt also weniger als sechs Monate, wenn sie denn überhaupt je zum «empfohlenen Verkaufspreis» angeboten werden, denn auch Hit-CDs stehen schon bei Erscheinung für bis 15 Franken im Regal, für DVDs gilt Ähnliches. In meiner Teenagerzeit habe ich jeweils noch 20 Franken für ein Vinylalbum hingelegt. Dazwischen würde eigentlich noch eine Teuerung liegen.
Bei solchen Preisen können Schweizer Musikschaffende, die nicht gerade Chartsplätze auf sicher haben, ihren Lebensunterhalt nicht mehr mit Musik finanzieren. CDs veröffentlichen sie ohnehin nur noch als Promotionsinstrument für ihre Livekonzerte – an denen eine pro Bandmitglied vielleicht noch ein paar Hunderter pro Auftritt drin liegen. Dafür werden die Preise von Studios und Grafiker gedrückt. Die Gestaltung eines CD-Booklets muss in drei Stunden erfolgen, will sie sich für den Grafiker rechnen, und damit der Studioproduzent davon leben kann, muss ein Song in einem Tag produziert und aufgenommen sein.
Ich frage mich, warum wollen immer noch so viele in dieses Business rein? Leute, da ist nicht viel zu holen!
Besser man sucht sich einen Job in der Kosmetikindustrie. Diese floriert. Ich habe das empfohlene morgendliche Vollprogramm für den Mann von heute einmal durchgespielt. Um 7:04 Uhr betrat ich das Bad. Um 07:36 kam ich raus. Dabei sei ich noch schnell (um nicht zu sagen ungründlich) gewesen, habe ich mir sagen lassen. Schönheit ist definitiv für Betuchte, die nicht um 7:30 Uhr am Arbeitsplatz sitzen müssen…
Für 11.90 erhält man in der Kosmetikabteilung gerade mal ein Duschgel.
Die Meldung, dass auf MP3-Player eine Urheberrechtsabgabe erhoben werden soll, hat mich zuerst aufgeschreckt, später gar ziemlich erzürnt. Dass Musiker und deren Industrie mit ihrem Erzeugnis Geld verdienen ist ihr gutes Recht. Aber die Urheberrechtsabgabe ist doch schon beim Erwerb des Musikstücks, sei es auf CD oder online, bezahlt! Eine Abgabe auf MP3-Player ist daher ungerechtfertigt, genauso wie es befremdet, dass ich für CD-Rohlinge, auf denen ich meine Arbeiten archiviere oder für den Kauf meines Fotokopierers, mit dem ich meine selbstverfassten Mailings vervielfältige, zusätzlich bezahlen muss.
Unklar bleibt mir, wie diese MP3-Player-Abgabe begründet werden soll? Ist die für das Knacken des CD-Kopierschutzes, damit man seine rechtmässig erworbene Musik auch mobil hören kann? Oder ist sie für die als illegal bezeichneten Internet-Downloads? Kann man etwas illegal erworbenes überhaupt nachträglich verrechnen? Wohl kaum! Dies würde unweigerlich die illegale Handlung legitimieren. Oder hat schon einmal jemand von einer Bankraubabgabe gehört?
So und letzt verlange ich von jedem, der davon, was ich hier geschrieben habe weitererzählt eine Überweisung von CHF 0.10 auf das Postkonto…
Das Thema wird sicherlich auch dieses Jahr wieder für Ärger sorgen. Ein schöner Sommerabend. Draussen ist gemütlich gestuhlt. Der Grill brutzelt. Feine Drinks verführen – das andere Geschlecht auch. Und ein DJ untermalt die gediegene Szenerie mit chilliger bis animierender Musik. Spätestens um 22 Uhr muss das Ganze abgebrochen werden.
Mit den warmen Tagen wächst auch die Lust auf Ausflüge, Weekendtrips, Privatparties im engen Freundeskreis usw. Wie es die Bezeichnung «Weekendtrips» schon im Namen verrät, haben solche an Samstagen und Sonntage stattzufinden. Üblicherweise handelt es sich bei diesen Tagen auch um jene beiden, die nicht mit vertraglichen Arbeitspflichten belastet sind.
Bis Mitte September beschert uns die 7-Tage-Woche 14 Wochenenden. Der Juni entwickelte sich mit zunehmender Klimaerwärmung zur europäischen Monsunregenzeit, also fallen mindestens 2 Wochenenden weg. 2 müssen abgebucht werden für Openair-Besuche, ein weiteres für die «Street Parade». Ein Wochenende muss in unserem Fall fürs Geschäft hinhalten, zwecks eines dringenden Auftrags. Noch 8 Weekends sind im Topf. Mindestens 2 fallen in die Ferien. Man verbringt sie irgendwo an einem Strand. Das erste noch aufgeregt, das zweite gelangweilt – der Strand sieht immer noch gleich aus. Von den restlichen 6 Wochenenden sind nochmals 2 verregnet und an einem muss irgendein runder Geburtstag in der Familie gefeiert werden. Eines ist dieses Jahr verlängert, weil der Bundesfeiertag auf einen Montag fällt – also müsste dieses für einen Sonderzweck ausgenützt werden.
Unter dem Strich bleiben jetzt noch zwei Wochenenden, an denen man sich wieder einmal mit Freunden auf besagten spannenden Weekendtrip begeben könnte. Dumm ist nur, dass sich bei 4 beteiligten Personen mit ziemlicher Sicherheit nicht eines der beiden Daten für eine gemeinsame Unternehmung deckt. Am Montag, 12. September stellt man dann nüchtern fest, dass man sich jetzt auf den Herbst konzentrieren könnte. Mit Argumenten wie, es sei ohnehin weniger heiss, tröstet man sich über den verpassten Sommer. Schliesslich habe der Herbst ca. 10 Wochenenden…
Also Planung ist… – lassen wir das.
Alljährlich fand Mitte August in Köln die POPKOMM., die Messe für Popmusik und Entertainment, statt. Für die alle, welche professionell mit Musik zu tun haben, war dies genauso alljährlich ein Grund, einen Betriebsausflug in die Domstadt am Rhein zu unternehmen. Es versteht sich von selbst, dass der Besuch der Messe nur ein Traktandum von mehren, weniger geschäftlichen war. Anyway.
Erstmals bleiben wir zuhause. Die POPKOMM. hat, in der Hoffnung, die Teilnehmerzahl steigern zu können, Location (Berlin) und Termin (Ende Oktober) gewechselt, leider. Man hofft, den Schrumpfungsprozess so stoppen zu können, einen Prozess unter dem die ganze Musikindustrie leidet.
Der Branche geht es schlecht, was die Zahlen anbelangt – aber auch psychisch. Weiterhin bauen die Konzerne Arbeitsplätze ab oder fusionieren. Nur wenig wird in neue Talente investiert. Es fehlt an Innovationsfreude. Anders im Untergrund. Da tut sich was. In Deutschland ist seit der Jahrtausendwende eine neue Generation von Bands hervor gewachsen, welche die deutsche Sprache wieder entdeckt hat. Die Zeit für den ganz grossen Durchbruch ist dieses Jahr gekommen. Dass gute Musik weiterhin gekauft wird, stimmt optimistisch.
Dass die Leute Musik wollen und lieben, bewiesen sie auch durch den zahlreichen Aufmarsch an den über 150 Festivals des vergangenen Sommers.
Bereits durfte man die ersten warmen Sommertage dieses Jahres geniessen. Warum, so überlegt sich der umweltbewusste Stadtbewohner, fährt man nicht mit dem Velo zur Arbeit? Nebenbei profitiert auch der Körper von etwas Bewegung. Weitere Vorteile sind das Freie Parken in unmittelbarer Nähe des Zielorts und, man staune, je nach Verkehrsaufkommen und Route, ein schnelleres Vorwärtskommen als mit dem Bus. In der Innenstadt ist es sogar möglich, ohne grosse Anstrengung, rascher als mit dem Auto zum Ziel zu gelangen – allerdings nicht auf Radwegen...