Es musste eine Zerstörung durch eine Parkgarageneinfahrt drohen, damit der Wert des Schibenertorplatzes, eines Teils des Oberen Grabens in St.Gallen, erkannt wird. Es geht hier nämlich auch anders.
Eine Rambla: Schattenplätze sind im Sommer gesucht. Warum sie den Autos überlassen?
Für die Realisierung dieser Idee müssten beide Verkehrsseiten um je eine Spur reduziert werden, was ich für nicht unmöglich halte, zumal die Bushaltestelle nicht benötigt wird. Und was spricht dagegen, dass jene Busse, die an der Poststrasse nicht halten, die Bahnhofstrasse durchfahren?
St.Gallen hat keinen schönen zentralen Platz. Was der Marktplatz aufgrund seiner Ausrichtung und seiner Form auch nach einer noch so aufwendigen Umgestaltung nie werden kann, wäre hier möglich: eine fast rechteckige, ebene städtisch wirkende Piazza. Damit aber vier Spuren unionseitig für den Verkehr Platz finden, müssten zwei abseits der Reihe stehende Bäume weichen und durch neue erstetzt werden. Aber vielleicht reichen auch drei Spuren.
Was hier geplant war ...
Diese Loch-Idee ist glücklicherweise begraben. Ich bin überzeugt, sie hätte verkehrstechnisch nicht funktioniert.
Das Ende der Schibenertorgarage
Wenn eine Markthalle, dann nur auf dem Blumenmarkt. Der einzig mögliche Standort, welcher den Marktplatz nicht verbaut. Die Mitnutzung von Taubenlochgarage und des Union-Erdgeschosses würde sich aufdrängen. Aus dieser Idee entstanden Skizzen für eine Markthalle im Union.
Vorteil: die Passantenströme Bahnhof – Poststrasse – Marktplatz und Richtung Blumenbergplatz und Bahnhofstrasse kreuzen sich in der allseits zugänglichen Halle. Die darin integrierten Läden profitieren mit und somit auch die Liegenschaftsbesitzerin.
Die Idee einer öffentliche Nutzung des Union-Gebäudes war geboren und fand in der Politik und wohl auch bei der Liegenschaftsbesitzerin Helvetia Gefallen. Einen besseren Mieter kann man ja nie finden. Der Bedarf einer Markthalle scheint nicht vorhanden zu sein, aber jener einer Bibliothek...
Der Schibenertorplatz mit dem neuen Union-Gebäude, erbaut 1951.
oben: meine Vision der 4 definierten Plätze, die klar abgegrenzt sind durch Union und das neue Irahaus (einer zugegebenrmassen etwas verrückten Idee).
unten: Situation zur Zeit, als das alte Rathaus (abgebrochen 1877) und die Metzg (wo heute die Rondelle steht) noch standen.
Belebter Schibenertorplatz 1944 mit einer zentralen Tramhaltestelle mit Kiosk auf einer damals noch breiteren Mittelinsel. Der Vorgängerbau des Unions stand deutlich weiter östlich, so dass der Platz grösser war.
Der Abbau der Verkehrsspuren auf der westlichen Seite der Bauminsel bedingt 3 bis 4 Spuren auf der östlichen Seite. Für 3 Spuren reicht der Platz heute bereits. Für 4 wird es knapp, doch es wäre möglich, wenn zwei Bäume gefällt würden.
Führt man die öffentlichen Busse alle über die Bahnhofstrasse statt über die Poststrasse, könnte der Wunsch nach einer Haltestelle auch in Fahrtrichtung Marktplatz laut werden. Dies würde nicht gehen ohne schmerzliche Verkleinerung des Seeger-Vorgartens.
Doch der Gewinn ist eine grosszügige, einladende Piazza unter Bäumen.