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Geschichte unseres Low-Budget Videoediting

1992

MICROSOFT führte “Video for Windows” ein. Dadurch wurde nun auch dem Homecomputer die Türe für Videofilme geöffnet. Die Möglichkeiten waren jedoch spartanisch und ohne zusätzliche Hardware lief gar nichts.

CERATIVE LABS brachte den „Video Blaster“ auf den Markt. Diese Computer-Steckkarte war in der Lage, ein externes Videobild, z.B. von einem Videorecorder, auf den Monitor zu bringen – in VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel). Von diesem konnten dann Standbilder eingefroren werden. Filmsequenzen aufzunehmen, war damit nicht möglich – zumindest nicht im Ansatz brauchbar.

Anstelle von Magenta erschien das via "Video Blaster" eingespiesen Videobild auf dem Monitor. Diese Funktion konnte ausgenützt werden. So kreierten wir Grafiken und Namenseinblender, bei welchen statt Magenta das Videobild durchflimmerte. Wich man den RGB-Wert leicht von Magenta ab, wurde diese Fläche je nach Abweichung heller, dunkler, blieb aber transparent. So entstanden die violetten Einblender von TWELVE. Eine andere Farbe konnte nicht transparent angezeigt werden.

Parallel zum „Video-Blaster“ gab es die „TV-Coder“-Karte von CREATIVE LABS. Diese gab das Monitorbild 1:1 in PAL auf einen TV-Schirm aus, allerdings mit einem breiten schwarzen Monitorrahmen darum herum. Beide Karten konnten zusammen als Genlock genutzt werden, indem ein Bild durch den „Video-Blaster“ reinkam, mit Computergrafik überdecht wurde und so auch auf dem TV und somit auch auf dem Videorecorder zu sehen war. Dass dabei auch die Farben etwas verfremdet wurden, sei hier nur am Rande erwähnt – von der verlorenen Schärfe ganz zu schweigen.

Corel Draw 3.0 bot mit dem Präsentationsprogramm "Corel Show" die Möglichkeit, belieb erstellte Grafiken in Vollbild darzustellen.

1995

Mit der MIRO „DC1 TV“ (das TV ist eher irreführend) kam die erste erschwingliche Harddiskrecordingkarte auf den Markt. Wir kauften sie im Bundle mit dem ebenfalls neuen Videoeditierprogramm ADOBE „Premiere 1.0“ für stolze 2500 Franken. Die Möglichkeiten waren gigantisch! Nun waren soga kreativere Effekte als bei grossen TV-Sendern möglich – allerdings nur in einer Auflösung von 360 x 288 Pixel und einer Bildrate von 15 Bildern pro Sekunde, also eigentlich unbrauchbar. Wir produzierten damit lediglich Signete und Jingles, so auch das TWELVE-Signet, zu welchem ROBIN BRUN die Musik geliefert hat.

1996

Mit MIROs Nachfolgekarte „DC20“ war das möglich, was sein sollte: Volle PAL-Auflösung bei 25 Bildern in der Sekunde. Nun happerte es an der Festplattenkapazität. Immerhin benötigte 1 Minute M-JPEG-komprimierter Film ca. 120 MB. Bei einer Videofestplatte von 700 MB war Sparen angesagt. Erst später konnten wir uns eine 4.3 GB-Platte leisten, welche die für stotterfreies Video nötige Geschwindigkeit zu liefern vermochte. Doch dann trat bei längeren Filme ein neues Problem in Erscheinung. Bei Bildaussetzern (die man im Einzelfall nicht einmal bemerkt hat), lief der Ton weiter, was zum Verlust der Lippensynchronität führte. Uns blieb nichts anderes übrig, als vorläufig damit zu leben. Dafür konnte TWELVE endlich in Stereo produziert werden, denn die Spureinteilung des VHS- (und S-VHS-) Bandes liess eine Nachvertonung nur in Mono zu.

TWELVE war die erste TV-Sendung der Schweiz, die – zumindest beitragsweise – nonlinear, also komplett am Computer geschnitten wurde. In Broadcastqualität war diese Technik noch nicht verfüpgbar. Für VHS gebügte sie.

1997

Unser knappes Budget liess es leider nicht zu, dass wir nur ein halbes Jahr nach der DC20 wieder eine neue Schnittkarte kaufen konnten. Doch Mitte 1997 war es dann soweit. Ein neuer, leistungsfähigerer Computer zusammen mit der „AV-Master“ von FAST wurde angeschafft. Nun liessen sich nicht wie bis anhin einzelne Beiträge, sondern ganze TWELVEs am Stück non-linear schneiden. Das exakte Einhalten der 12 Minuten Sendezeit war nun auch keine Schwierigkeit mehr.

Equipment 1995

  • Kamera: S-VHS-C PANASONIC NV-MS70 (die ging auf der USA-Reise zu Bruch und wurde ersetzt durch PANASONIC NC-S990, auch eine S-VHS-C - die erste mit 100-fach Digital-Zoom (der allerdings nicht von Nutzen war)
  • Aufnahmevideorecrder: VHS PANASONIC NV F70 HQ
  • AbspielVideorecorder: VHS PANASONIC ... (dieses Gerät war nicht mal HiFi-Stereo)
  • Effektgenerator: PANASONIC FX-Generator WJ-AVE3
  • Computer: WINDOWS 3.1, CPU INTEL 486DX50, 4MB RAM mit
  • Videoschnittkarte MIRO DC1 TV
  • Soundkarte CREATIVE LABS Soundblaster 16
  • CREATIVE LABS Videoblaster
  • CREATIVE LABS TV-Coder
  • Video-Harddisk mit 700 MB
  • Editiersoftware ADOBE Premiere 1.1
  • Grafiksoftware COREL Draw 3.0

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Equipment 1997

  • Kamera: S-VHS-C PANASONIC NV-S990
  • Videorecorder: S-VHS PANASONIC NV-800
  • Videorecorder: S-VHS PANASONIC
  • Effektgenerator: PANASONIC FX-Generator WJ-AVE3
  • Computer: WINDOWS 3.1, CPU INTEL 486DX50, 8MB RAM mit
  • Videoschnittkarte MIRO DC20
  • Soundkarte CREATIVE LABS Soundblaster 16
  • CREATIVE LABS Videoblaster
  • CREATIVE LABS TV-Coder
  • Video-Harddisk mit 700 MB RAM
  • Video-Harddisk mit 1 GB RAM
  • Wechselfestplatte IOMEGA JAZ 1 GB
  • Editiersoftware ADOBE Premiere 4.0 (das stabilste Premiere bevor Premiere Pro auf den Markt kam)
  • Grafiksoftware COREL Draw 3.0

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Equipment 1998

  • Kamera: S-VHS-C PANASONIC NV-S990
  • Kamera: Mini-DV SONY DCR-VX1000E, die erste digitale Kamera auf dem Markt
  • Videorecorder: S-VHS PANASONIC NV-800
  • Videorecorder: S-VHS PANASONIC NV-800
  • Effektgenerator: PANASONIC FX-Generator WJ-AVE3
  • Computer: WINDOWS 95, CPU INTEL Pentium 233, 32, später 64 MB RAM mit
  • Videoschnittkarte FAST AV-Master
  • 2 Video-Harddisks mit je 4.3 GB
  • Wechselfestplatte IOMEGA JAZ 1 GB
  • Editiersoftware ADOBE Premiere 4.2
  • Grafiksoftware COREL Draw 7.0


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Eine Schwierigkeit bestand darin, bei wechselnder Soft- oder Hardware das Erscheinungsbild exakt gleich zu behalten, was uns auch gelungen ist.