Der TV-Markt in den 1990ern
Von Markt konnte Mitte der 1990er keineswegs gesprochen werden. Die SRG betrieb je einen sprachregionalen Kanal und dazu die vierte Kette, S-PLUS, später SCHWEIZ 4 genannt. Daneben versuchten sich mehr oder weniger professionellen Klein- und Kleinst-TV-Stationen, sich zu behaupten. Die grösste war schon damals TELE ZÜRI mit einem leicht kleineren Einzugsgebiet als heute, also ca. den ganzen Kanton Zürich. Genau so gross war das Sendegebiet von HASLI TV. Kleinster Sender war vermutlich TV OSSINGEN mit einen Zuschauerpotential von 250 Haushalten.
Finanziell besser situierte Anstalten arbeiteten mit dem Beta-Videoformat. Digitale Formate gab es noch nicht. Die meisten Sender arbeiteten mit S-VHS. Daher war es für uns nicht schwierig, technisch mitzuhalten. Zudem arbeiteten viele TV-Produzenten nebenberuflich, was sich in der inhaltlichen Qualität der Sendungen spiegelte, fehlte es doch nicht nur an Geld, sondern auch an Zeit. Wir waren in diesem Umfeld als Greenhorns also auch in der Lage, inhaltlich Akzente zu setzen.
Den Ostschweizer Raum teilten sich im Thurgau TELE DIESSENHOFEN, LOKALFERNSEHEN REGION SULGEN, LOKALFERNSEHEN STECKBORN, TELE STEIN AM RHEIN, dann weiter TELE WIL und WINTI TV, aus denen gegen 2000 TELE TOP wurde, und TELE RHEINTAL. Die Stadt St.Gallen musste auf privates Fernsehen verzichten.