"Sim City 4"
Wachstum, Arbeitslosigkeit und Vulkane
Knapp am Weihnachtsgeschäft vorbei, ist «Sim City 4» Mitte Januar endlich erschienen. Die 4. Evolutionsstufe des Städtebauepos bietet mehr Animation, detailliertere Grafik, eine erweiterte Simulation und – bei vielen notgedrungen ein neuer PC.
"Sim City 4"
"Sim City 3000"
"Sim City 2000"
"Sim City" Urversion
Man durfte gespannt sein, in welche Richtung sich der Städtebauklassiker weiter entwickeln würde: mehr Realitätsbezug in der Simulation oder mehr grafische Details. Die Entwickler haben sich fürs zweite entschieden, was sich zwangsläufig in den Mindestanforderungen widerspiegelt. Haben sich die MAXIS-Leute mit der Hardware-Industrie zusammengetan? Der Verdacht liegt nahe, denn mit jeder neuen «Sim City»-Version musste ich mir einen neuen PC anschaffen. Diesmal habe ich Glück. Mein 1.8 Giga-Chip mit 512 RAM genügt knapp. Weniger dürfte es wohl kaum sein, sonst leidet der Spassfaktor.
Die neue 3D-Engine, welche die Sims zum Leben erweckt ist wohl der Hauptressourcenfresser. Bessere Grafiken erwecken die vom Spieler geschaffene und kontrollierte Metropole zum Leben. Jetzt lassen sich sogar die eigenen Sims aus dem Spiel «Die Sims» in die Stadt einbinden.
Als Spieler gründet, baut und lenkt man ein Kaff, das sich dereinst zu einer Weltmetropole entwickeln soll. Jede Aktion des Spielers löst entsprechende Reaktionen der Einwohner von Sim City aus. Dabei gilt es auch gegen virtuelle Konkurrenzstädte in der Nachbarschaft anzutreten. Diese können neu detaillierter beobachtet werden. Weitere Neuerungen sind Landwirtschaftszonen, Häuser können endlich auch am Berg gebaut werden und Brücken können auch über Land führen – das funktionierte bei mir allerdings eher schlecht. Zur leichteren Verwaltung kann die Stadt in Viertel unterteilt werden und Routineaufgaben können dem Computer delegiert werden. Der Verkehr wurde verbessert. Er lässt sich nun mit Lichtsignalen lenken. Doch der Missstand, dass sinnvolle Umfahrungsstrassen oder Tunnels nicht benützt werden, wurde leider nicht behoben. Die Sims lieben anscheinend Staus.
Der Realitätsbezug der Simulation blieb leider auch bei dieser 4. Version auf der Strecke. Als Basis für eine Stadtgründung sollte neben Wasser und Bergen auch eine Strasse mit etwas Durchgangsverkehr durchs Terrain führen. Wer würde dort sonst bauen? Der anfänglich erwünschte Durchgangsverkehr wird später lästig. Dagegen müssen Umfahrungsstrassen gebaut werden. Eine echte Verkehrslenkung und -bewältigung wären echte Herausforderungen! Störend sind die deutschen Namensgebungen. Sie wirken in einer sichtbar amerikanischen Umgebungen fremd. Und hat sich bei Terrainveränderungen während des Spiels auch einmal jemand gefragt, wo denn das Erdmaterial hinkommt, wenn ein Berg abgetragen wird?
«Sim City 4» (Hersteller: MAXIS / ELECTRONIC ARTS)
www.simcity.com, www.sim-city4.de
Interessantes zum Thema Stadtplanung und -entwicklung allgemein:www.solars.de
Das Spiel beginnt auf einem leeren Landstück, das vom Spieler auch geformt werden kann. Danach legt er die Bauzonen fest (Bild oben links), welche dann von den Sims bebaut werden… sollen.
Für Detailfetischisten wurden so simple Dinge wie der Bau einer Strasse animiert. Gamepuristen können auf derartigen Schnickschnack verzichten
Das Horrorszenario unter den neuen Katastrophen: Ein Vulkan entsteht mitten in der Stadt und bricht aus.
Die billige Art der Müllentsorgung kann sich später rächen (Bild links unten).