Unterhaltungselektronik-Messe «CE Expo»
Bunter und verspielter
Alljährlich präsentiert die Unterhaltungselektronikbranche an der IFA in Berlin ihre Jahresneuheiten. Das TREND MAGAZIN schaute sich an der Schweizer Leistungsschau dieser Branche, der «CE Expo» in St.Gallen um, wohin die Trends gehen.
Die Branche lebt von Technologiesprüngen. Als vor 15 Jahren die DVD sich breitmachte, wuchs der Umsatz, weil alle solche Geräte wollten. Irgendwann sind alle mit DVD-Playern versorgt und der Absatz sinkt wieder. Selbiges fand vor 30 Jahren mit CD-Playern statt und vor 40 mit Musikkassettenspielern.
Vor zehn Jahren begann dann die Flatscreen-Welle. Hierfür wurden gewaltige Produktionskapazitäten hochgefahren. Als dann viele einen hatten, kam HD und die noch dicken Flats wurden durch scharfe, dünne ausgetauscht. Doch nun, wo fast alle HD-Bilder geniessen können, stocken die Absätze wieder. «Ultra-HD» soll der neue Standard werden. Entsprechende Geräte sind bereits einige auf dem Markt. Doch «Ultra-HD» droht dasselbe wie der 3D-Technologie. Es gibt keine Programme und es wird auf Jahre hinaus auch keine geben. Die TV-Stationen haben in den vergangenen Jahren viel in HD investiert, da liegen erneute Ausgaben nicht drin für etwas, dessen Mehrwert so gross nun auch wieder nicht ist. Allerdings: Kameras sind bereits erhältlich, z.B. von SONY.
Die Zukunft liegt bei Alleskönnern, Mediacenters, Computern. Sie sind die Zentralen zwischen den Ausgabegeräten Zu Hause oder unterwegs und den Speichern, die integriert sein können, in einer Cloud oder einfach on demand via Internet. Musik und Filme werden als Software abgelegt – Scheiben und Bänder sind Geschichte. Die Zeit der grossen Hi-Fi-Systeme mit verschiedenen Komponenten ist endgültig vorbei. Einzig Puristen, welche die klanglichen Feinheiten einer CD oder von Vinyl erkennen, auf unverfälschten Sound stehen und welche ein zur Musik passendes Cover als Teil eines Gesamtkunstwerks schätzen, haben noch traditionelle Anlagen in der Stube stehen – aber auch diese haben heute Stil und Farbe.
In den vergangenen Jahren wurde alles smart: zuerst die Handys, dann kamen Tablets und später die TV-Geräte. Die neuen Alleskönner spielen alles ab, von allen Quellen und – sofern es die Industrie und Lizenzen zulassen – von allen Formaten. In der Folge schwimmen immer mehr Hersteller von Peripheriegeräten mit: mobile Kameras, mobile Lautsprecher, bessere Kopfhörer, Speicher, Akkus und viele Gadgets.
Während sich Technologien etablieren, verändern sich die Formen. Die Geräte sind zunehmend den Gesetzen der Mode ausgesetzt. Jedem und jeder sein oder ihr passendes Teil – Farben und Formen werden vielfältiger.