«Being AZEM»
Einblick hinter den Kampfsportring
Der Film «Being AZEM» erzählt die Geschichte eines Kosovaren und seines Aufstiegs zum erfolgreichsten Thaiboxer der Welt.
Milano 1994: Innerhalb von nur drei Jahren erklimmt der 19-jährige Winterthurer AZEM MAKSUTAJ, nach Schweizer- und Europameisterschaft, den Olymp des Thaiboxens und wird bis dahin jüngster Weltmeister aller Zeiten. Zwölf Jahre später und 10 kg schwerer steht MAKSUTAJ im Herbst seiner Karriere im BELLAGIO-Hotel in Las Vegas vor dem wichtigsten Kampf seines Lebens.
Gewinnt der er im Superschwergewicht gegen die «K-1»-Legende RAY SEFO, erhält er eine Wildcard für das Halbfinalturnier der 16 besten Kämpfer der Welt. AZEM wäre damit der Teilnahme am «K-1 Grand-Prix Finale» in Tokyo so nah wie noch nie zuvor in seinem Leben. Hier war vor ihm nur ein Schweizer – sein ehemaliger Trainer, Vorbild und Förderer ANDY HUG.
«Being AZEM» entführt den Zuschauer auf eine Reise in die Welt des Kampfsports und zu einer seiner eindrücklichsten Persönlichkeiten. Die beiden Filmemacher NICOLÒ SETTEGRANA und TOMISLAV MESTROVIC begleiteten MAKSUTAJ während eineinhalb Jahren, über drei Kontinente hinweg. Dabei erhält der Zuschauer intime, spektakuläre und selten gezeigte Einblicke in die private Lebenswelt eines Profisportlers.
Für die beiden Macher ist «Beeing AZEM» mehr als nur ein Kampfsportfilm. «Es ist ein Film über das Leben ganz allgemein. Und das ist häufig spannender als jede erfundene Geschichte», sagt TOMISLAV MESTROVIC. «Da wir beide Secondos sind, verstehen wir uns in einem gewissen Mass als Brückenbauer zwischen den Kulturen. Und das gleiche war auch bei ‹Being AZEM› unser Ziel: den Zuschauern, ob nun fachkundig oder nicht, einen Zugang zu etwas zu bieten, dass sie nicht kennen und sich von alleine vielleicht nie dafür interessiert hätten.» Gedreht wurde auf der ganzen Welt, von Winterthur über Bangkok, Las Vegas bis Priština.
Das Thema Kampfsport ist nicht unproblematisch. Auch MESTROVIC kam zuerst zuerst das Wort «Kampf» und erst danach das Wort «Sport» in den Sinn, wie er sagt. Nach den Erfahrungen in den letzten drei Jahren habe sich dies um 180 Grad geändert. «Vor allem der Aspekt des Kampfes gegen sich selber, ist sehr ausgeprägt. Was sich AZEM in diesen drei Jahren nicht alles gequält hat. Unglaublich,» meint MESTROVIC. «Normale Menschen müssten wahrscheinlich schon nach einem ‹normalen› Kick gegen den Unterschenkel einen Gips anziehen. Diesen Aspekt verstehe ich bis heute nicht.»
Der Filn zeigt klar, dass hinter einem erfolgreichen Kampfsportler ein Leben voller Disziplin, Verzicht und hartem Training steckt. Vielleicht animiert er den einen oder anderen für eine Thaiboxing-Laufbahn – wohl eher schreckt er aber davor ab. (mt)
Film: «Being AZEM»; Regie und Buch: TOMISLAV MESTROVIC, NICOLÒ SETTEGRANA; 86 min; Kinostart: 25.2.2010; www.beingazem.ch
AZEM MAKSUTAJ beim Sparring mit ANDY HUG