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Cape Town

Champagner am Kap

Cape of the Good Hope – Kap der Guten HoffnungEs gibt keinen längeren Langstreckenflug, der keine Zeitumstellung erfordert. So komme ich gleich zu einem grossen Vorteil dieser Destination: Cape Town in Südafrika liegt in unserer Zeitzone. Doch es war die Verlockung, einmal in die Südhalbkugel zu reisen und am Kap der Guten Hoffnung zu stehen, die mich zu dieser Reise bewogen.

Für mich gilt es als Ausdruck der Achtung, geografische Namen zu belassen, wie sie sind. Während es sich schicklich gehört, Edinburgh in korrekter schottisches Aussprache wiederzugeben, wird von den selben Leuten vergleichsweise respektlos von Mailand statt Milano gesprochen – oder eben von Kapstadt statt Cape Town.

Table Mountain
Cape Towns Hafen und der Table Mountain

Südafrika ist überraschend farbig und vielfältig.

Linksverkehr

Die Autobahn führt durch dunkle Vorstädte, Townships. Dunkel, weil hier wenig beleuchtet wird. Sukzessive werden in den Slums Hütten durch moderne Wohneinheiten ersetzt. Seit dem Ende der Apartheid 1994 unternimmt die Regierung viel, das Wohlstandsgefälle im Land auszugleichen. Als eines der wenigsten Länder hat Südafrika den Wandel zur Demokratie ohne blutige Revolution geschafft. Politische und geschichtliche Hintergründe meiner bereisten Länder verfolge ich stets mit grossem Interesse.

Nebel zwischen Table Mountain und Lion's Head
Nebel zwischen Table Mountain und Lion's Head

Der Fahrstil ist diszipliniert, um einiges ruhiger als z.B. in Südeuropa. Das Radio spielt zufällig einen alten Song von JOHNNY CLEGG & SAVUKA. Passt. Erstmals herausfordernd wird der Linksverkehr beim Kreisel nach dem Autobahnende in Cape Towns Zentrum. Nach einer Eingewöhnung ist der Linksverkehr machbar. Deswegen auf einen Mietwagen verzichten sollte man sicher nicht.

V&A Waterfront
Shoppen, essen und ausgehen in der V&A Waterfront, dem Hafenviertel von Cape Town. Einst grosser Frachthafen mit Werften ist die Victoria & Albert Waterfront heute eine Ansammlung von Restaurants, Einkaufszentrum, Luxusapartements und Museum.

Speisekarte bzw. -tafel in einem Restaurant an der V&A Waterfront
Speisekarte bzw. -tafel in einem Restaurant an der V&A Waterfront

Unser Appartementhaus befindet sich in einer hermetisch abgeriegelten Zone. Um hineinzukommen, wird ein Passierschein benötigt, den wir natürlich vorweisen können. Sicherheit wird hier gross geschrieben. Zum Thema Sicherheit generell: Mein subjektiver Eindruck mag täuschen, aber bis zum Ende unseres Trips habe ich mich nirgends unsicher gefühlt. Abgesehen davon, dass solche abgesperrten Zonen in allen Grossstädten der Welt zu finden.

Auch abends ist die V&A Waterfront erste Anlaufstelle für Touristen.
Auch abends ist die V&A Waterfront erste Anlaufstelle für Touristen, wenngleich die Geheimtipps im Zentrum der Stadt zu finden sind. Dieses ist im Übrigen einfach zu Fuss zu erreichen. Die Distanzen sind überschaubar.

Viktorianisches Flair in der Longstreet

Longstreet Cape Town
Im Zentrum von Cape Town: die Longstreet, mit viktorianischem Flair

Bo-Kaap Cape Town
Ein Muss ist der Gang durch Bo-Kaap. Von Vollton-Grün bis Vollschräg-Violett leuchten die bunten Fassaden des Malay-Quartiers. Erst auf den zweiten Blick fallen einem die Minarette auf. Tatsächlich handelt es sich hier um ein islamisches Viertel.

Markt im Zentrum Cape Towns
Markt im Zentrum Cape Towns

Cape Town

Fahrt zum Kap

Für den dritten Tag haben wir uns die Fahrt zum Kap der guten Hoffnung, der südlichsten Spitze Afrikas, vorgenommen. Planmässig halten wir in Hout Bay.

Hout Bay – eine Traumbucht
Hout Bay – eine Traumbucht

Der weibliche Drang zu Märkten mit selbstgebastelten Waren führt uns zu einem solchen Craft Market auf einer Parkwiese. Mein vorerstes Lachen darüber legt sich beim Gang durch die Stände schnell, denn auch ich werde hier fündig. Ausgerüstet mit Strohhüten kolonialer Erscheinung fahren wir weiter.

Craft Market
An Craft Markets finden man viel Handgemachtes, z.B. Kunst aus alten Fenstern

Chapman's Peak Drive und Kap

Chapman's Peak Drive

Inzwischen bald Mittag, fahren wir weiter. Ich bin schon einige klassische Küstenstrassen gefahren, die Amalfitana oder die Ma-10 auf Mallorca. Doch der Chapmans Peak Drive hinunter zum Kap toppt diese beiden. Natürlich wird das Ganze auch filmisch festgehalten, um uns bei unseren zuhause gebliebenen Angehörigen mit epischen Neidbildern beliebt zu machen.

Noordhoek Beach
Traumhafter Blick über den Noord Hoek Beach

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Einmalig sind die Farben, die wir hier einfangen.

Misty Cliffs
Eine der schönsten Küstenstrassen der Welt. Gut möglich, dass einen Strausse im Weg stehen

Kaap die Goeie Hoop – Cape of Good Hope
Kaap die Goeie Hoop – Cape of Good Hope. Afrikaans ist entstanden aus der Sprache der niederländischen Einwanderer. Sie wird heute hauptsächlich Farbigen (9% der Bevölkerung) gesprochen. Nur etwa die Hälfte der Weissen (5% der Bevölkerung) sprechen Afrikaans. Ihre Verbreitung rückläufig.

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Links der Indische, rechts der Atlantische Ozean – zumindest gefühlsmässig.

Wir gehen und klettern uns etwas weg vom Trubel auf einen mystischen Felsvorsprung. Hier werden wir unseren Besuch des Kaps der Guten Hoffnung mit einem Champagner, den wir speziell für diesen Anlass gekauft haben, gebührend begiessen. Schliesslich ist dies unser aller südlichster Punkt, den wir je bereist haben. Dass wir dies aus praktischen Gründen mit Plastikbechern feiern, entwertet dieses Lebensereignis nur geringfügig.

Der effektiv südlichste Punkt ist das Cape Agulhas weiter östlich – für uns ist das aber eine Randnotiz...

Pinguine und ein stilvolles Hafenrestaurant

Boulders Beach in Simon's Town
Am Boulders Beach in Simon's Town leben hunderte Pinguine.

Simon's Town
Simon's Town

Strandkabinen in Fish Hoek
Bunte Strandkabinen in Fish Hoek

Aussicht aus dem Restaurant Harbour House in Kalk Bay
Aussicht aus dem Restaurant Harbour House in Kalk Bay.

Essen im Harbour House in Kalk Bay
Essen im Harbour House in Kalk Bay.

Woodstock, ein Vorort von Cape Town
Woodstock, ein Vorort von Cape Town.

Golf und Wein

Südafrikanische Weine geniessen einen exzellenten Ruf. Ein Besuch der Steenberg Vineyards ist für uns daher Pflicht. Zuerst müssen wir aber tanken. Dieser Vorgang kommt einem Formel-Eins-Boxenstopp nahe. Zu viert kommen sie. Einer tankt, einer kontrolliert Reifendruck und Öl, einer reinigt die Scheibe und einer kassiert. Klar, dass hier Trinkgeld erwartet wird, doch erstens ist es der Service wert und zweitens ist so teuer nun auch nicht.

Steenberg Wine Yards

Eingebettet ins Weingut lässt es sich auf der Steenberg Farm exzellent dinieren – übrigens auch übernachten und golfen. Ich gönne mir ein gegrilltes Rinderfilet. Fleischspezialitäten und vor allem Gegrilltes ist beliebt in Südafrika. Preislich kostet es nur halb so viel wie in der Schweiz.

Table Mountain im Nebel
Auf der Strasse hoch zum Signal Hill geniessen wir den Blick auf den Table Mountain im Nebel.

Dazu kaufen wir uns eine einzelne Flasche Pinot Noir Brut mit einem Satz Steenberg Gläsern. Nochmals Champus aus Plastikbechern trinken wie am Kap, das soll uns nicht mehr passieren.

Cape Town
Für heute haben wir uns wiederum einen speziellen Ort zum Anstossen ausgesucht, den Signal Hill gleich oberhalb der V&A Waterfront. Diesmal klingt es beim Anstossen. Auch diesen Moment geniessen wir. Aich hier wird eine filmische Festhaltung für bleibende Erinnerung sorgen.

Signal Hill
Auf dem Signal Hill, Blick auf den Table Mountain.

Eine Woche Cape Town und ich sehe Südafrika völlig anders.

 

Diese Bilder sind Teil eines ausführlichen Reports über Cape Town, den ich 2016 für EDELWEISS verfasste. Dieser ist hier zu finden.

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