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MIKE OLDFIELD: "Return to Ommadawn"

Zurück zu den Wurzeln

oldfield return to ommadawn

Endlich hat er mit «Return to Ommadawn» wieder einmal ein Werk geschaffen, dass sich ohne Abstriche in seine Reihe langer Suiten einreihen lässt. Die Mischung stimmt: Melodien, Gitarren und andere Saiten, etwas Elektronik und Glockenspiele und schliesslich bombastische Perkussion. Hier meine Kritik.

MIKE OLDFIELDs lange Titel sind ein Grundpfeiler in meiner Musiksammlung. Meine absoluten Favoriten sind: «Taurus II», «Amarok», «Incantations» als Ganzes, «Music for the Spheres», «Ommadawn» – eigentlich alles, was über 18 Minuten dauert. «Return to Ommadawn» reiht sich hier nahtlos ein. Das zweimal zwanzigminütige Werk ist voller Zitate und Reminiszenzen, sogar Samples früherer Titel.

Aufgenommen hat es der Engländer in seiner Wahlheimat Nassau auf den Bahamas. Möglichweise klingt es dadurch schönwettriger als das etwas düsterere «Ommadawn» von 1975. Gemein ist beiden ein leicht afrikainscher Touch in einigen Sequenzen. Diese tribal Wall of Tomtoms nach ca. 13 Minuten Speilzeit verschlägt den Zuhörer in Trance, ein Halten gibt's da kaum mehr.

Der Soundtrack zum Nationalpark

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So höre ich MIKE OLDFIELDs Suiten am liebsten. Auf einem Liegestuhl unter freiem Himmel, unter den windschiefen Bäumen auf der Naturterrasse vor meinem Häusschen im Parco Nazionale Appenino Lucano. Oldfields Musik hat für mich einen starken Bezug zur Natur. Wild und wuchernd, Freiheit und Liebe zum Detail, manchmal verspielt, dann wieder todernst. Diese Situation mit dem Weitblick ins breite Tal bildet das Gegenstück zum Alltag vor einem PC-Screen.

Sollte beim Zuhören von «Return to Ommadawn» das Gefühl entstehen, alles schon einmal gehört haben, so ist dies gewollt. Der Titel sagt es ja, Rückkehr zu «Ommadawn», ein Album MIKE OLDFIELDs aus dem Jahr 1975.

mike oldfield 2017
Foto: Universal Music

Der 64-Jährige griff schon in seinen bisherigen Platten immer wieder bereits benutzte Themen auf, allen voran solche aus «Tubular Bells». Kritiker schrieben jeweils von Einfallslosigkeit bis «die Suche nach dem perfekten «Tubular Bells». Mag sein, dass ihn diese Kritiken verunsichert haben und dies die Entstehung weniger gelungener Alben wie «Lights + Shade» begünstigt hat. Doch gerade Fans haben ihn in einer Webumfrage dazu inspiriert, an seine frühen Werke anzuknüpfen, eine alten Idee, nämlich «Ommadawn» fortzusetzen, wieder aufzugreifen. Diese Idee bestand angeblich bereits Ende der 1980er. Man sagt, das 60-Minuten-Epos «Amarok», das ebenfalls afrikanische Anleihen hat, sei ursprünglich als «Ommadawn II» geplant gewesen. Möglich. Gut wurde es auch so. Bin nun am Finale angelangt. Nochmals erklingt ein Sample einer früheren Aufnahme OLDFIELDs. «On Horseback».

Es stimmt einfach alles – ausser der Länge. 42 Minuten sind mir etwas zu wenig. Und ob «Return to Ommadawn» oder «Ommadawn III» – es ist ein Meisterwerk.

Album: «Return to Ommadawn» (Virgin / Universal)
www.mikeoldfieldofficial.com

Trailer

MIKE OLDFIELD: "Music for the Spheres"

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