POSH: «Born Out of Silence»
Lauter und kräftiger
«Wir werden wieder brätschen», haben POSH vor fünf Jahren versprochen. Das damals angekündigte Album «Born Out of Silence» liegt nun vor. Ja, es brätscht gewaltig. Auch leise Momente kommen nicht zu kurz. Zusammengefasst: Rock-Pop in seiner ganzen Breite.
Seit POSH mit sommerlichem Pop – ich gebrauche ungern den zu unrecht negativ behafteten Begriff Happy-Pop – erstmals die Radios beglückten, sind schon einige Jahre ins Land gestrichen. MARTINA DIEZIGER und ANDI SCHNEIDER waren seither eher für andere tätig, als für sich. Zudem wurde in ein eigenes Studio investiert. Nun liegt endlich wieder ein neues POSH-Album vor.
Man hört schon nach den ersten Klängen, dass sich hier einiges getan hat. POSH sind lauter und härter, auffällig in «What Brings The Day», Track 2, nachdem der Opener – zwar auch mit viel Metall angereichert – noch etwas rockpoppiger klingt. Für die Produktion von «Born Out Of Silence» nahm sich die Band Zeit. Die Songs klingen ausgereift und füllig, aber keineswegs überproduziert. Nach der wohligen Ballade «With You Again» wird es wieder lauter. Ich erinnere mich an ein frühes Interview mit ihnen, wo sie EVANESCENCE als Einfluss genannt haben. Das ist immer noch hörbar. Laute und leise Partien wechseln sich in einem Stück ab, das erzeugt Spannung, versprüht Kraft. Ein Beispiel: So startet «Hopeless Dreamer» mit einer veritablen Gitarrenwand, die Strophen kommen aber wesentlich sanfter daher.
Hervorzuheben ist «It's You», eine schöne Ballade mit sanfter Gitarre und orchestraler Begleitung, welche MARTINA DIEZIGERs Stimme so richtig harmonisch mitträgt.
Neue Musik im Kasten, steht die Band nun wieder vermehrt auf den Bühnen des ganzen Planeten. Und hier kracht es noch viel lauter und härter, wie ich selber an einem Festival überzeugen konnte.
POSH, Album: «Born Out of Silence»
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