THE SCRIPT
Die Albumproduktion begann im Tourbus
2005 gründeten sie eine Band. Mit ihrem dritten Album „#3” errang das Trio aus DANNY O'DONOGUE, MARK SHEEHAN und GLEN POWER Welthitstatus. Zusammen mit den beiden Vorgängern haben THE SCRIPT somit 20 Millionen Stück verkauft. Die darauf folgende Tour führte durch 63 Arenen und 18 Festivals. „#3” sei denn auch ihr Schritt hinaus ans Licht”, sagten sie. Nun kannte man auch die Gesichter hinter den grossen Hits.
Die Tour inspirierte die Band zu so vielen Ideen, dass sie nur einige Wochen später wieder in die Studios zog, damit die Dynamik nicht abbrach. Vorarbeiten begannen bereits während der Tour im eigens dafür eingerichteten Studio im Tourbus. „Wir hätten das Album ,Songs In The Key of Bus' nennen sollen! Wir hatten das Studio genau über dem Motor des Busses eingerichtet – da herrschte ein wahnsinniger Krach! Es war der schlimmste Tourbus der Welt. Ich weiss nicht, wie er es durch ganz Amerika geschafft hat. Jeden Tag ging etwas schief, mal fiel der Strom aus, oder die Toilette ging nicht. Einmal passierte ein Unfall – und wir hatten es aufgenommen! Es klang wie das Ende der Welt," erzählt MARK.
Ich führe in meiner Musikbibliothek ein Genre „Bombastrock”. Darin sind u.a. alte Sachen von U2, SIMPLE MINDS oder BON JOVI. Allen gemeinsam ist das Hymnische, das Stadionrocktaugliche, das dick Aufgetragene. THE SCRIPT ebenfalls in diese Schublade passen.
Auch auf dem neuen Album bleiben sie ihrem Konzept treu. Schon der Opener „No Good in Goodbeye” schlägt wuchtig und fett ein und ist dabei aber noch meilenweit von der Kitschmarke entfernt. Sie wollten komplexe Gedanken in einen simplen Song verpacken, erklärt Sänger DANNY O'DONOGUE. „Bei diesem Lied wollten wir einen Twist in ein Wort einbauen: wo ist das Gute' in Goodbye, was ist fair' an Farewell usw. Dann haben wir versucht, das als Textidee zu verwenden, was ziemlich gut funktioniert hat."
Song 2 ist bei den meisten Longplayern die aktuelle Single. An dieses ungeschriebene Gesetz halten sich auch die drei Iren. „Superheroes” klingt so wie es heisst und steht somit für das gesamte Soundbild dieses grandiosen Albums.
Ein Favorit ist „Flares”, eine schöne Ballade mit Tiefgang, getragen von einem sanften Piano. Sie könnte ewig weiter dauern. Der Song handelt Menschen, die Not und Elend hinter sich gelassen haben. DANNY erklärt, dass „Flares” eigentlich ein Liebeslied werden sollte. Aber als bei seiner Mutter just zu Beginn der Aufnahmen ein Gehirnaneurysma diagnostiziert wurde, bekam das Stück eine völlig neue Bedeutung. „Es geht um Glauben - 'did you see the flares in the sky, were you blinded by the light...' - und ich sagte: Ja!", gibt der ansonsten sehr skeptische Mann zu. „Ihr Zustand änderte sich und es war ein verdammtes Wunder." Von Bus-Missgeschicken mal abgesehen, ging es THE SCRIPT bei ihren neuen Songs darum, jene „nervöse Energie" einzufangen, „die man spürt, wenn man direkt von der Bühne kommt.
Auffällig auch die moderne irische Hymne „Paint the Twon Green”, auch ein Party-Mitsingsong, im Gegensatz zu den anderen eine Spur rhythmischer.
Jeder Song hat Hitpotential. Das ebenfalls ausgekoppelte „The Energy never Dies” ist ein solcher. Er handelt von dem Moment, an dem man realisiert, dass einem nicht mehr viel Zeit auf der Erde bleibt.”
THE SCRPIT halten an ihrem Kurs fest. Gut so. Um zu Verhindern, dass die Gefahr entsteht, einzelne Kritiker könnten eine aufkommende Langeweile erkennen, sollten sie sich auf dem nächsten Album vielleicht etwas Neues einfallen lassen. Meinetwegen ist dies nicht zwingend notwendig.
Album: «No Sound Without Silence» (Sony)
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