JAMES GRUNTZ
"Belvedere" mit Blues, Beats und Balladen
"Hearts Keeps Dancing" ist einer dieser Ohrwürmer, die viele nicht so einfach einem Interpreten zuordnen können. Nur wenigen ist bekannt, dass hinter dem Airplayhit ein Schweizer steckt. Nun ist sein bereits viertes Album erscheinen.
Auch ich würde hinter dem Namen JAMES GRUNTZ keinen so süffigen Locker-vom-Hocker-R'n'B-Song vermuten. GRUNTZ ist in Biel und Basel aufgewachsen, lebt heute in Zürich. Er gilt als Stimmtalent und ist auch ein ausgezeichnete Songwriter mit eine guten Gespür für Meoldien. Auch diesmal stammen alle Songs aus seiner Feder.
Innerhalb des Pop-Soul-Spektrums ist das neue Album sehr abwechslkungsreich. Neben dem oben erwähnten lüpfigen Radiohit findet man auch sanfte bis tiefgehende Ballade, wie z.B. "Belvedere". Auffällig ist auch der Opener, "Countless Roads", eine Acapella-Nummer, welche sich durch die Mehrstimmigkeit und einige Verzerrungen auszeichnet. Anders dagegen das rhythmische "Always Never". Mir gefällt die starke und dunkle Popballade "Dark Side of the Moon" am besten. Das ist Musik mit Bestand. Geduld braucht man beim ersten Anhören von "20 Tons of Steel" - doch die lohnt es sich zu haben.
Mit dem Albumtitel "Belveredere" meint GRUNTZ nicht – wie man vermuten könnte – Aufruch in die Ferne, sondern Heimkehr. Er spricht dabei von einer Referenz für die Schweiz und lässt dabei eine Textzeile aus dem Titelsong "Belvedere" sprechen: "Everywhere else is better, but nowhere is as good as home". Unrecht hat er sicher nicht.
Freunde von sanften Singer/Songwriter-Liedern müssen hier reinhören. Sie werden ebenfalls überrascht sein.
Album: "Belvedere" (Baccara / phonag)
www.jamesgruntz.com