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KARIN PARK

Cooler Tiefgang aus dem Norden

Wenn sie mit dem Albumtitel „Apocalypse Pop” ihre Musik in die Nähe des letzten Schreis vor dem Untergang des Pops setzen will, dann liegt KARIN PARK damit nicht total falsch. Die 12 Songs sind zu wenig schräg für die Experimental-Schublade, aber doch teilweise zu wenig geschliffen fürs Radio. Sie fallen auf, heben sich ab und gefallen darum!

karin park

„Hard Liquor Man” ist so einer. Der Beat ist auffällig, aber sehr tanzbar und – so hat es sich im Fall von SWAROVSKI in London bereits gezeigt – laufstegkompatibel. „Opium” ist gegenteilig, dazu tanzt keiner, das Stück ist schwer und tief – und endet mit einem Rausch. Die Arrangements sind elektronisch. Dahinter stecken erfahrene Leute: GUY CHAMBERS (ROBBIE WILLIAMS), ZERO 7 (SIA), JIM ELIOT ( ELLIE GOULDING), der Tiefgang bringende NEXUS (LANA DEL REY) und DAVE MC CRACKEN, welcher den Schwermut von FLORENCE & THE MACHINE zufügt.

Elektronik von den CHVRCHES, Stimmenakrobatik von BJÖRK, Rotzröhre von AVRIL LAVIGNE und ein CD-Cover, das ich von einer uralten KATE-BUSH-CD zu kennen glaube. Neue Künstler vergleicht man immer gerne mit solchen, die man kennt. Da wird aber KARIN PARK nicht gerecht, denn erstens ist die Norwegerin in ihrer Heimat schon länger ein Star – sonst hätte sie wohl kaum den „Norwegischen Grammy” gewonnen – und zweitens wird man dereinst vielleicht sie als Vergleich bei Newcomern zuziehen, denn die dazu nötige Eigenständigkeit hat sie und wenn sie diesem Stil treu bleibt, damit Erfolg hat, wird man sich sie auch merken können.

Die einzelnen Songs bleiben bereits nach dreimal hören kleben, die Melodien sind einprägsam, der Beat ansteckend, wie z.B. in der Single „Look What You've Done”, welche Platz 1 in den Deutschen Club-Charts erreichen konnte. Sie ist auch der Eröffnungssong des Albums. Einer meiner Favoriten ist „Hurricane”, zweistimmig gesungen, schön Midtempo und einem Piano und getragen von einem smarten Hochton, der wie das laue Lüftchen vor dem Sturm klingt.

Zum Schluss stellt sich mir die Frage, welche Songs für mein System gerippt werden sollen: wohl alle, denn ich konnte auf Anhieb noch keinen abfallenden finden.

KARIN PARK, Album: "Apocalypse Pop" (SPV / Musikvertrieb)
www.karinpark.com

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